Der gigantische Schuldenberg im Emirat Dubai bedroht nicht nur die einstige Boom-Region (hier und hier mehr), sondern könnte auch für westliche Unternehmen massive Konsequenzen haben. Besonders in Großbritannien wächst die Angst vor dem Bankrott des Emirats – die Hälfte der Kredite an Dubai stammt von der Insel. Und auch in Irland sind Unternehmen besorgt, darunter die Mutter des US-Schulbuchgiganten Houghton Mifflin Harcourt.
Die auf den Cayman-Inseln registrierte und in Dublin ansässige Education Media & Publishing Group (EMPG, die Foto-Montage zeigt den Vorstand Barry O’Callaghan) ist direkt von den Auswirkungen der Dubai-Krise betroffen, heißt es in einem Bericht von DailyFinance.
Hintergrund: EMPG habe 2008 eine Allianz mit der Investmentfirma Istithmar World Capital aus Dubai geschlossen und ein 125 Millionen Dollar schweres Joint Venture (EMPG International) vereinbart, um Bildungsinhalte in die Schwellenländer zu bringen. Im Juli sei Isitithmar sogar zum größten Anteilseigner bei EMPG aufgestiegen. So habe die Houghton-Mutter ihre Schulden aus der Übernahme und Fusion von Houghton Mifflin und Harcourt teilweise abtragen können, während die königliche Familie aus Dubai einen Zugang zum lukrativen Markt für Bildungsverlage erhalten habe.
Inzwischen sei Istithmar jedoch möglicherweise gezwungen, Geld durch Verkäufe von Beteiligungen lockerzumachen. Zwar habe EMPG International betont, man sei nicht von der Dubai-Krise betroffen – dies sei jedoch angesichts des großen Anteils von Istithmar am Unternehmen eine „hohle Annahme“, schreibt DailyFinance.
Auch für den deutschen Markt könnte diese Entwicklung Folgen haben. Im Oktober erklärte Houghton Mifflin Harcourt gegenüber buchreport, man wolle international weiter wachsen und dabei auch auf dem deutschen Bildungsmarkt Fuß fassen.
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