Das Verlegerehepaar Helga und Kristof Wachinger hat per Rundschreiben mitgeteilt, dass der Verlagsname mit dem aktuellen Programm und der Übernahme durch C.H. Beck aus dem literarischen Leben verschwinden wird. Zum 1. Juli 2010 integriert C.H. Beck den Großteil des lieferbaren Programms. Noch vor zehn Jahren sei Wachinger der Meinung gewesen, mit seinem kleinen Verlag auch in veränderten Zeiten überstehen zu können, erinnert sich die „FAZ“. Nun sehe er die Lage ernüchtert. Es seien nicht nur Altersgründe – Kristof Wachinger wird im Mai achtzig –, die Entscheidung aufzuhören sei auch aufgrund „der Einschätzung unserer Buchwelt“ gereift, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt habe: „Die Windmühlenflügel des Marktes werden immer stärker, und unser Pferdchen Rosinante immer schwächer“, sagt Wachinger mit der ihm eigenen feinen Formulierungsgabe. Und er fürchtet, dass zur Verlagsaufgabe ein Presseecho kommen könnte, wie er es sich jahrelang für seine Bücher gewünscht habe.
„FAZ“ (S. 28)
VERLAGE
Tresen-Lesen: Ein Hamburger Verleger hat aus einer Lesereihe heraus ein Buchprojekt für den Tresenverkauf entwickelt. Die Booklits, sozusagen Pixi-Bücher für Große, sollen Appetit auf mehr machen.
„FTD“ (S. 32)
BÜCHER & AUTOREN
Ernst Cramer: Der engste Wegbegleiter Axel Springers, ehemaliger Herausgeber der „Welt am Sonntag“ und Vorsitzender der Axel Springer Stiftung, ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
„FAZ“ (S. 33), „Handelsblatt“ (S. 63), sueddeutsche.de, fr-online.de, tagesspiegel.de
Terézia Mora: Die Übersetzerin erhält den mit 15.000 Euro dotierten Adalbert-von-Chamisso-Preis 2010. Ausgezeichnet wird sie damit für ihr literarisches Werk und ihre Aktivitäten als Vermittlerin zwischen dem deutschsprachigen und dem ungarischen Kulturraum.
„FAZ“ (S. 27)
MEDIEN & MÄRKTE
Google: Das Bundeskartellamt hat der Beschwerde der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlger und anderer Unternehmen stattgegeben und ein Verfahren gegen den Suchmaschinenbetreiber eingeleitet.
„FAZ“ (S. 14), „Handelsblatt“ (S. 27), fr-online.de
Handel: Vor einem Jahr hat der Metro-Konzern sein Restrukturierungsprogramm Shape begonnen. Damit soll gespart und expandiert werden. Erste Erfolge sind jetzt zu verbuchen.
„FAZ“ (S. 16)
Zahlungssysteme 1: Die Deutschen halten daran fest, möglichst viel mit Bargeld zu zahlen. Das bekommt auch das Zahlungssystem Visa Europe zu spüren: Während das von den Banken getragene Unternehmen den Kartenumsatz in Europa trotz der Rezession in den zwölf Monaten bis Juni 2009 gesteigert hat, ist in Deutschland der Umsatz mit Visa-Karten um rund 10 Prozent gefallen.
„FAZ“ (S. 17)
Zahlungssysteme 2: Deutschland hinkt bei der Sicherheit seines Plastikgeldes in Europa weiter hinterher. So können nach Schätzungen der Kreditkartenorganisation Visa Europe hierzulande erst an 10 bis 30 Prozent der Terminals im Einzelhandel Karten mit der sicheren Chip- und Pin-Technologie genutzt werden. In Zukunft soll das Einkaufen mit Karte durch das sogenannten „Visa Alert“ sicherer werden. Karteninhaber werden bei dieser Methode per SMS informiert, wenn mit ihrer Karte eingekauft wird.
„FTD“ (S. 23), „Handelsblatt“ (S. 38)
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