In der „Zeit“ spricht Christof Siemes mit dem Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass über dessen jahrelange Bespitzelung durch die Stasi. Anlass ist das Buch „Günter Grass im Visier – Die Stasi-Akte“, für das der Journalist Kai Schlüter mehr als 2000 Seiten Überwachungsdokumente ausgewertet und mit Zeitzeugen gesprochen hat. Die „Zeit“ druckt zudem Auszüge aus den Akten.
Grass im Interview: „Es ist schon interessant zu sehen: In der Zeit, als ich bespitzelt wurde und als einer der Hauptfeinde der DDR galt, hat man mich in regelmäßigen Abständen in Westdeutschland aufgefordert, ich solle doch, so hieß es, „nach drüben“ gehen. Nicht nur von der Springer-Presse wurde ich wie ein verkappter Kommunist behandelt. Nachdem ich mir die mehr als 2000 Stasiseiten zu Gemüte geführt habe, wünschte ich mir nun, Einsicht zu erhalten in all das Material, das der Bundesnachrichtendienst über mich gesammelt hat.“ Für eine Ergänzung einer gesamtdeutschen Sicht wäre die Möglichkeit der Einsicht, so Grass, „erleuchtend“. Das Material ist bislang gesperrt.
„Zeit“ (S. 40, 41)
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