Das ehemals beschaulich-stabile Fachbuchgeschäft ist im Umbruch: Wie kein anderer Teil der Buchbranche sind die Verlage für wissenschaftliche und berufsrelevante Literatur Anwendungs- und Experimentierfeld des digitalen Zeitalters geworden.
Schneller und empfindlicher noch als die meisten Verlage treffen die Folgen der Digitalisierung große Teile des stationären Sortiments: Der Online-Buchhandel saugt in manchen Bereichen der Studien- und Berufsliteratur im großen Stil den Umsatz ab. Für Fachsortimenter (wie im abgebildeten Buchhandel Schweitzer in München) und Universitätsbuchhandlungen fallen die Verschiebungen auf den Vertriebswegen zu allem Überfluss mit anderen Entwicklungen zusammen, die ihre Umsatz-Chancen schmälern:
- Bei vielen Kunden aus dem öffentlichen Dienst regiert der Rotstift. Bibliotheken etwa, die ihre Anschaffungen in vergangenen Jahren auf die örtlichen Buchhändler verteilten, müssen mit drastisch gekürzten Etats wirtschaften.
- Die „Bachelorisierung“ der Studiengänge führt dazu, dass Studenten ihr Studium eher mit „Wissenshäppchen“ aus Skripten bestreiten als mit ausführlichen Lehrbüchern.
Allerdings: Das stationäre, insbesondere das Fachsortiment dürfte auf Sicht wichtigster Vertriebspartner vieler Fachverlage bleiben. Und längst nicht alle Fachinformations-Spezialisten fürchten um die Zukunft des gedruckten Buches.
Lesen Sie den vollständigen Artikel über die Entwicklungen im Fachbuch-Segment im aktuellen buchreport.express 47/2010.
Die Entwicklung, daß gerade bei Fachbüchern der Trend hin zu online und eBooks bei den Konsumenten besonders ausgeprägt ist, darf uns nicht überraschen.
Einerseits sind die Konsumenten von Fachliteratur in der Regel auch überdurchschnittlich „technik-affin“, andererseits sind die Inhalte von Fachbüchern für die Online-Nutzung oder direkt als eBooks in besonderem Maße geeignet.
Fachbücher enthalten Informationen, die im Gegensatz zur Belletristik, in aller Regel selektiv gelesen werden.
Uns hier kommt ein wesentlicher Vorteil in der elektronischen Nutzung der Informationen zum tragen. Suchen, finden, markieren, und sofern es vom Verlag erlaubt wird, auch direktes kopieren und Nutzen, z.B. in eigenen Abhandlungen, Berichten etc.
Die Frage ist nun, wie schätzen wir diesen Trend ein und wie gehen wir mit ihm um?
Dieser Trend ist sicher keine Eintagsfliege mehr und er wird sich langfristig ausweiten.
Und frei nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ gilt es nun, sich auch frühzeitig mit dieser Entwicklung auseinander zu setzen und selbst auch dafür zu sorgen, diesen Trend mitbestimmen zu können.
Jeder Verlag und jeder Buchhändler, der nun Schritt für Schritt das Online-Geschäft und eBooks als zukünftig wachsenden Teil akzeptiert und entsprechende Aktiviäten unternimmt, wird auch Teil dieser Entwicklung und auf Dauer davon
profitieren. Alle anderen werden zu Zuschauern, die von Jahr zu Jahr höhere Eintrittsgelder zu bezahlen haben.
Die media control hat zum passenden Zeitpunkt mit der eBook-Plattform ceebo den Verlagen und dem Handeln eine Möglichkeit geschaffen, die aus Kosten- und Prozessgesichtspunkten mit die geringsten Hürden bietet und die Branche gleichzeitig vom Branchen-Know-How und von der Neutralität der media control profitieren kann.
Die Chancen, aktiver Teil der Zukunft zu werden, sie damit greifbar.
Da die Konsumenten mit ihrer Nachfrage und dem damit verbundenen Umsatz immer einen Weg finden, ihre Interessen am Markt zu etablieren, gilt es nun für Verlage und Händler, die Weichen für die Zukunft zu stellen, und einen Weg zu beschreiten, der die Interessen der Konsumeten und die eigenen Interessen unterstützt.