Seit der Marktprimus Audible unters Dach von Amazon geschlüpft ist, sind Zahlen zum Hörbuch-Download-Markt rar gesät. Der Elektronik-Verband Bitkom hat den Zuwachs beim Absatz digitaler Hörbücher 2010 jetzt auf 18% taxiert. Das Gros der Umsätze entfällt dabei auf die umstrittenen Abos, weshalb der Durchschnittspreis niedrig ausfällt – weit unter dem im stationären Handel.
Nach einer Erhebung des Verbands mit dem Marktforschungsinstitut GfK haben die Deutschen im vergangenen Jahr 2,7 Mio. Hörbücher aus dem Internet auf ihre PCs geladen. Der Umsatz sei um ein Fünftel gestiegen, auf 27 Mio. Euro. Weitere Ergebnisse der Studie:
- Jedes siebte Hörbuch werde inzwischen über das Internet verkauft.
- Der Anteil der Hörbücher am Download-Gesamtmarkt liege bei 8%.
- Die (bei Audible umstrittenen) Abonnements machten 69% der Download-Umsätze aus. Hintergrund: Beim Marktführer Audible wird jeder Titel automatisch im Abo zu 9,95 Euro angeboten, was viele Verlage verärgert
- Der Durchschnittspreis für Hörbuch-Downloads liegt laut Bitkom/GfK daher erwartungsgemäß unter 10 Euro (9,87 Euro) – mit steigender Nachfrage würden die Preise weiter sinken, erwartet der Verband. Zum Vergleich: Im stationären Handel lag der Durchschnittspreis von Hörbüchern 2010 nach den buchreport-Erhebungen bei 16,27 Euro.
- Jeder zweite Hörbuch-Käufer sei jünger als 30 Jahre – der Anteil der Jüngeren sei somit höher als bei Musik-Downloads.
- Zu 55% würden Hörbücher von Männern heruntergeladen
- Wachstumstreiber seien neben dem Boom von Smartphones mit UMTS-Anbindung auch Tablet-PCs. Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer: „Tablet-PCs sind überall sofort startbereit und haben große, benutzerfreundliche Bildschirme. Sie sind ideal für mobile Downloads.“
Laut Bitkom hat die GfK die Datengrundlage der Verbraucherbefragung im Vergleich zu früheren Erhebungen verbreitert. In den aktuellen Daten würden neben Einzel-Downloads auch Abonnements vollständig abgebildet.
Foto Teaser: Frankfurter Buchmesse
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