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Es ist grässlich

Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Eichborn AG 35 von ingesamt 48 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt hat. Wie es dazu kommen konnte und warum der Verlag dennoch eine Zukunft hat, erklärt Verlagsgründer Vito von Eichborn (Foto) im Interview mit dem SPIEGEL

Der Eichborn-Verlag hat 35 seiner 48 Mitarbeiter gekündigt. Schmerzt Sie das?

Es ist grässlich, der Verlag ist immer noch mein Kind, auch wenn ich meine Hälfte 1995 verkauft habe. Aber damit war zu rechnen, in den vergangenen Jahren wurde falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Wer mit den großen Hunden pinkeln geht, macht sich leicht selbst nass. Man hat versucht, inhaltlich mit den großen Verlagskonzernen mitzuhalten, aber die sind einfach stärker. Dafür hat man die Ecke vernachlässigt, in der immer Geld verdient wurde: Humor- und Geschenkbücher. Schmutzige Witze zu drucken macht Spaß – wenn man sich dazu bekennt. Wer Bedeutung machen will, geht pleite.

Muss Eichborn sein Profil schärfen?

Das denken alle, aber es ist Quatsch. Man muss auf jeder Hochzeit tanzen! Wir haben damals mit dem Geld vom „Kleinen Arschloch“ Enzensbergers „Andere Bibliothek“ übernommen. Aus Marketing-Sicht passte das überhaupt nicht zusammen. Aber man muss doch an Inhalte glauben, nicht ans Marketing!

Zum 1. Juli zieht Eichborn nach Berlin und fusioniert mit dem Aufbau-Verlag. Ist dies das Ende?

Man kann den Verlag auseinandernehmen. Aber die Substanz ist da. Und der Name auch. Dieses Haus ist nicht so leicht umzubringen.

Der Artikel ist zuerst im SPIEGEL (18.04.2011, S. 81) erschienen.

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