Drei große französische Verlage verlangen von Google rund zehn Mio Euro Schadensersatz für das ungefragte Digitalisieren von fast 10.000 eigenen Titeln im Rahmen des Bibliotheksprogramms des US-Unternehmens. Albin Michel, Flammarion und Gallimard haben ihre Klage am 6. Mai eingereicht.
Nach einem Bericht von „Livres Hebdo“ sind sowohl die französische Dependance als auch das US-Mutterhaus von Google Adressaten der Klage. Vorwurf: Google habe ohne Rücksprache mit den Verlagen Tausende eigene Titel digitalisiert; allein 4300 der insgesamt 9797 Titel sind demnach von Gallimard. Forderung: 1000 Euro pro Buch.
Damit orientieren sich die Verlage laut „LH“ an der Entschädigung, die Google 2009 an La Martinière gezahlt habe – dies sei die bislang einzige Verurteilung von Google wegen des ungefragten Digitalisierens gewesen. Seinerzeit hatten sich auch die Autoren- und Verlegerverbände der juristischen Offensive angeschlossen.
Außergerichtlich geeinigt mit Google hatte sich dagegen Hachette Livre im November 2010:
- Der Verlag kontrolliert, welche Titel Google scannen und als E-Book oder Print-on-Demand-Ausgabe vertreiben darf.
- Titel von Hachette, die Google bereits gescannt hat, aber vom Verlag nicht freigegeben werden, sollen vom Google-Server genommen werden.
- Der Verlag erhält Kopien der Scans zur eigenen Verwertung oder Weitergabe an andere E-Dienstleister (z.B. Buchhändler mit E-Book-Schiene) oder öffentliche Institutionen wie Bibliotheken.
Wie kann garantiert werden, daß es sich noch lohnt ein Buch überhaupt zu schreiben. Wenn Google es ungefragt ins Netz stellt, haben viele, nur nicht der Autor und der Buchhändler was davon.
Auch Studenten und Professoren sollten überlegen, für „welche Zukunft“ sie tätig sind und denken.