Schweizer Verleger, die unter dem starken Franken leiden, werden voraussichtlich nicht von der Regierung unterstützt. Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats hat sich dagegen ausgesprochen, die Kulturförderungsgelder zu erhöhen.
Zwar bedeutet dies nach Einschätzung des Branchenverbands SBVV nicht das Ende der Debatte – im Nationalrat könne bei der Diskussion um die Förderung der Kultur in den Jahren 2012-2015 („Kulturbotschaft“) am Montag, 26. September, das Thema wieder aufgenommen werden. Allerdings stünden die Chancen dazu schlecht: „Wir müssen leider davon ausgehen, dass es das Projekt Succès Livres nicht in die Kulturbotschaft 2012–2015 schafft“, zeigt sich Dani Landolf, SBVV-Geschäftsführer, enttäuscht.
Hintergrund des Hilfegesuchs ist der starke Franken, der Umsätze und Gewinne der Schweizer Buchverlage und Großhändler abstürzen lässt. Die Schweizer Verlage machen den Großteil ihres Geschäfts (nach eigenen Angaben rund 80%) mit Händlern in Deutschland und Österreich und damit im Euro-Raum, die Euro-Rechnungen sind aber in Schweizer Franken immer weniger wert. Der Währungsverlust „frisst uns den gesamten Gewinn weg“, hatte kürzlich auch Kein & Aber-Verleger Peter Haag im Gespräch mit der „NZZ“ geklagt.
Auch die Großhändler sind betroffen: Die Schweizer Buchhändler können mit dem starken Franken günstig in Deutschland einkaufen und beziehen immer weniger Bücher über das Schweizer Buchzentrum (SBZ).
Der SBVV schlägt vor diesem Hintergrund folgende Maßnahmen vor:
- Exportförderungsbeiträge an einzelne Verlage, unter anderem für die wichtigen, aber teuren internationalen Messeauftritte, beispielsweise in Frankfurt.
- Bundesbürgschaften für Verlage, um die branchenbedingten Nachteile auf dem Kreditmarkt auszugleichen. Dies würde die Zinskosten sofort um mehrere Prozentpunkte senken und als Folge auch die angespannte Liquiditätslage verbessern.
- Einbezug von Buchverlagen in bestehende Fördermaßnahmen für kleine und mittelständische Unternehmen.
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