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Mit Playmobil und Legosteinen Punkte machen

Großflächen in teuren 1a-Lagen und ein Kerngeschäft, das schrumpft, sich auf andere Kanäle verlagert und einen Medienwechsel erlebt: Die Strategen der großen Buchfilialisten verändern unter diesem Druck nicht nur ihre Sortimentsstruktur, sondern definieren ihren Handelsansatz neu:

  • „Bislang hat Thalia vorrangig den Buchmarkt betrachtet. Künftig sollen auch weitere Aspekte des Unterhaltungssegments ins Auge gefasst werden, die sowohl Viel- als auch Wenigleser ansprechen“, kündigt Vertriebsgeschäftsführerin Agnes Wieland an. Bezogen auf Standort- und Kundenanalyse werden Spielwaren, Games, DVDs und andere Produkte integriert und können die Hälfte der Fläche belegen. Aktuell zu besichtigen in der neuen Thalia-Dependance in der Dortmunder Thier-Galerie.
  • Auf einer verbreiterten Klaviatur spielt auch die Mayersche, die in ihren Filialen ebenfalls auf buchnahe Artikel setzt, die der Umsatzkurve Impulse ver­leihen sollen.

Auch der Wettbewerber Hugendubel experimentiert mit neuen Produkten. In den frisch aufgeschlossenen Umbauten in Neu-Isenburg und Augsburg wird den Kunden auch eine Auswahl an Spielwaren und Spielen offeriert. „Unsere als Kinderwelt gestalteten Kinder- und Jugendbuchabteilungen sind nicht zuletzt durch den sehr hohen Nonbook-Anteil sehr erfolgreich“, betont Nina Hugendubel (Foto), geschäftsführende Gesellschafterin, im Gespräch mit buchreport:

Wie schätzen Sie den Stellenwert von Spielwaren im Kontext der Nonbooks ein, auch vor dem Hintergrund, dass sich die klassischen Spielwarenhändler immer mehr aus den Innenstädten zurückziehen?

Spielwaren sind zu einem wichtigen Bestandteil unseres Sortiments geworden und ergänzen dieses sehr gut. Unsere als Kinderwelt gestalteten Kinder- und Jugendbuchabteilungen sind nicht zuletzt durch den hohen Nonbook-Anteil sehr erfolgreich. Ungeachtet des Erfolgs von Nonbooks bleibt die Basis aller unserer Filialen ein breites und attraktives Buchangebot für alle Altersgruppen mit klar herausgearbeiteten, zielgruppenbezogenen Themenwelten. Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Unterhaltung/Belletristik, Kinderwelt und bewusster Leben.

Um der wachsenden Bedeutung von Nonbooks und insbesondere Spielwaren weiter gerecht zu werden, haben wir die Kinderwelt in unseren beiden Filialen in Neu-Isenburg und Augsburg, die wir im September umgebaut haben, einem Relaunch unterzogen, mit neuer Optik, verbesserter Präsentation und organischen Ergänzungen der Sortimente um Spielwaren mit dem Schwerpunkt Playmobil und Lego. Wir erhoffen uns durch diese Neuerungen zusätzliche Umsätze, nicht zuletzt, weil das Angebot im Umfeld der Filialen schrumpft. Hier profitieren wir von der ganzjährig hohen Kundenfrequenz in der Kinderwelt.

Hugendubel in Potsdam, © Oliver Tjaden


Wo liegt auf dem Nonbook-Feld noch ungehobenes Potenzial?

Ergänzend zu den Schwerpunkten Unterhaltung, Kinderwelt und bewusster Leben haben wir schon lange Stück für Stück viele zusätzliche Sortimente ausprobiert und einige davon integriert, so zum Beispiel Kalender, Hörbücher, Papeterie, DVDs, Spiele, Musik-CDs, Nonbook-Artikel im Bereich bewusster Leben und jetzt Spielwaren. Mit diesem Mix wollen wir für die Kunden auch weiterhin ein attraktiver Anlaufpunkt in den Innenstädten sein.

Grundsätzlich sind alle Artikel interessant, die zu unseren Sortimentskonzepten passen und von den Kunden angenommen werden. Das Thema Spielwaren ist aus unserer Sicht noch nicht ausgereizt, und auch in den Bereichen Geschenke und E-Books haben wir Ideen, wie wir das Angebot attraktiv erweitern können.

Wird es bald in allen Hugendubel-Filialen Spielwaren geben?

Neu-Isenburg und Augsburg sind Pilotfilialen, in denen wir testen wollen, wie die Kunden das neue Angebot annehmen. Nach dem Weihnachtsgeschäft werden wir das Ergebnis bewerten, gegebenenfalls Anpassungen durchführen und das Konzept in unseren anderen Filialen umsetzen.

Mehr zum Thema im buchreport.express 38/2011

Foto Nina Hugendubel: © Astrid Schmidhuber

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