Der mögliche Verkauf des französischen Verlags Flammarion (hier mehr) hat Interessenten aus dem In- und Ausland auf den Plan gerufen. Neben Gallimard, Editis und La Martinière aus Frankreich hat auch Mondadori aus Italien die Hand gehoben. Das Board der italienischen Mutter RCS MediaGroup will innerhalb eines Monats eine Entscheidung präsentieren.
Nach einem Bericht von „Les Echos“ zeichnet sich im Board eine Mehrheit für den Verkauf ab, nicht jedoch, wer den Zuschlag erhalten soll.
Gallimard war laut Medienberichten der erste Verlag, der bei Flammarion angeklopft hat. Der Verlag, der seit dem Rückkauf der Geschäftsanteile vor neun Jahren wieder von der Gründerfamilie kontrolliert wird, rangiert mit einem Umsatz von 241 Mio Euro (2010) auf Platz 8 der größten Verlagshäuser Frankreichs, einen Platz hinter Flammarion (278 Mio Euro). Eine Allianz würde Gallimard auf den dritten Platz im Ranking der größten französischen Verlage katapultieren, nach Hachette Livre (Lagardère) und Editis (Planeta, Spanien). Als Kaufpreis sind 200 Mio Euro im Gespräch.
Laut „Corriere della Sera“ sank der Umsatz des italienischen Medienkonzerns RCS 2011 um 2,7% auf 1,075 Mrd Euro, der Gewinn schrumpfte um ein Zehntel auf 167,5 Mio Euro.
Ende Januar hatte Flammarions Konzernmutter nach wochenlangen Spekulationen bestätigt, dass einzelne Unternehmenszweige auf den Prüfstand kommen, inklusive der französischen Tochter. Der Medienkonzern kämpft mit 980 Mio Euro Schulden.
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