Der hochverschuldete US-Schulbuchverlag Houghton Mifflin Harcourt (HMH) hat erwartungsgemäß in New York den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 gestellt. Dieses soll nach einem verbindlich ausgearbeiteten Reorganisationsplan („Prepackaged Deal“) erfolgen, was die Dauer verkürzt – bis Ende Juni soll das Blitzinsolvenzverfahren abgeschlossen werden.
Wie auf buchreport.de berichtet, will der 1832 gegründete Verlag (3800 Mitarbeiter weltweit), der neben Schulbüchern auch Belletristik-Autoren wie J.R.R. Tolkien, Mark Twain und Jonathan Safran Foer im Programm hat, rund 3,1 Mrd Dollar an Schulden abbauen und die jährliche Zinslast um 250 Mio Dollar reduzieren, indem die Forderungen der Gläubiger in Beteiligungen am Unternehmen umgewandelt werden. Als Gründe für die Insolvenz nennt der Verlagskonzern die globale Finanzkrise sowie die Kürzungen der öffentlichen Hand im Schulbuchgeschäft.
Weitere Details zur HMH-Insolvenz:
- Zu den Gläubigern gehören mehrere Druckereien, darunter Donnelley (über 20 Mio Dollar Forderungen), sowie der von Amazon übernommene Kinderbuchverlag Marshall Cavendish (6,7 Mio Dollar).
- Neben HMH sind weitere 20 Tochtergesellschaften zahlungsunfähig.
- Der Umsatz des Konzerns 2011 wird mit 1,29 Mrd Dollar angegeben.
- Während des Insolvenzverfahrens soll die Citigroup mit einem 500 Mio Dollar-Kredit aushelfen.
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