Der stationäre Handel hat in den vergangenen Jahren als Vertriebsweg für Hörbücher an Gewicht verloren. Oft werden niedrigere Verkaufspreise als eine Möglichkeit ins Spiel gebracht, um das Geschäft wieder anzukurbeln. Vor diesem Hintergrund hat buchreport bei Hörbuch-Verlagen nachgefragt, ob und unter welchen Bedingungen Preismarketing beim Hörbuch sinnvoll ist:
- „Dumpingpreise, um Masse in den Markt zu drücken, gibt es bei uns nicht“, sagt Markus Langer, Programmleiter von Oetinger Media, der die sinkenden Preise im Hörbuchmarkt mit Sorge beobachtet. „Wir sollten transparente Preisstrukturen anstreben und einem weiteren Preisverfall offensiv vorbeugen.“
- Die Mehrheit der Befragten hält folglich auch ein Preismarketing nur in der Zweitverwertung für sinnvoll, ansonsten gehe die Kalkulation nicht mehr auf.
- Hörbuch Hamburg-Geschäftsführer Johannes Stricker orientiert sich bei der Preisgestaltung an den Verkaufspreisen der Buchausgaben: „Hardcover-Preise bei der Hörbuch-Erstausgabe, Taschenbuch-Preise bei der Zweitverwertung.“ Tendenziell seien Hörbuch-Käufer bereit, höhere Preise zu bezahlen.
- Auch Susanne Bestler, Produktmanagerin von Random House Audio, hält die Preissensibilität der Kunden im Buchhandel für deutlich geringer als z.B. beim Discounter. Dennoch sei es vonseiten des Buchhandels eher so, dass Hörbücher – anders als bei den gedruckten Büchern – immer günstiger gewünscht werden.
- Ihre Kollegin Sabrina Kreuz vom Hörverlag wünscht sich vom Handel „noch mehr Selbstbewusstsein und Mut bei niveauvollen hochpreisigen Hörbüchern“.
Die komplette Umfrage ist im buchreport.spezial Hörbuch erschienen, das dem buchreport.magazin Juli als Supplement beiliegt (hier zu bestellen).
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