Am 11. Dezember 2009 startete das Spiel „Angry Birds“ in den App-Shops. Über 1 Mrd Nutzer haben die App seither heruntergeladen. Damit ist „Angry Birds“ den Entwicklern zufolge die weltweit meistverkaufte App.
Rund um die Marke hat Entwickler Rovio Entertainment inzwischen eine breite Produktpalette erstellt, die nun erweitert wird: Das finnische Unternehmen lanciert eine Kochbuch-App, die ab sofort in Apples App-Store zum Download zur Verfügung steht:
Das Konzept:
- Print First: „Bad Piggies’ Best Egg Recipes“ ist als Print-Buch bereits 2011 erschienen. Die digitale Version ist das erste E-Book von Rovio.
- Markt: Die iOS-Version erscheint zunächst in englischer und chinesischer Sprache, eine Android-Version soll in Kürze folgen.
- Inhalt: Das multimedial angereicherte E-Book enthält 41 Eierrezepte, eine digitale Eieruhr und interaktive Social Media-Elemente. Die Nutzer können beispielsweise ihre Mahlzeiten fotografieren und die Fotos in die App hochladen.
- Preis: Es gebe keinen Grund, warum ein E-Book mehr kosten müsse als irgendeine andere App, erklärte Rovio-CMO Peter Vesterbacka bei der Präsentation der App auf der Frankfurter Buchmesse. Zum Vergleich: Die Print-Version des Buches wird für ca. 9,99 Dollar angeboten, die digitale Version kostet zunächst 0,79 Dollar, später soll der Preis auf 4,99 Dollar erhöht werden. Das E-Book könne er so günstig anbieten, weil er über die Masse viel Umsatz erzielen könne, so Vesterbacka.
- Absatz: Rovio rechnet mit mehreren Mio Downloads. Die App soll von der Popularität der Marke „Angry Birds“ und crossmedialen Vermarktungsmöglichkeiten profitieren. Das Kochbuchprojekt entspricht dem Ziel Rovios, die Marke „Angry Birds“ auf alle Bildschirme und in jeden Bereich des analogen Lebens zu bringen. 50.000 Merchandising-Artikel zu den angriffslustigen Vögeln sind bereits auf dem Markt.
Bei Erfolg sollen weitere E-Book-Projekte folgen. Inhalte sind reichlich vorhanden: Derzeit hat Rovio etwa 100 Bilderbuchtitel im Programm.
Und wieder das Henne-Ei-Problem: E-Books billig machen und auf höheren Absatz hoffen oder nahe am Print-Preis, um den Deckungsbeitrag nicht aus dem Auge verlieren? Wieder gibt es keine Pauschale, aber wie wäre es, in einem ersten Schritt einfach mal zu experimentieren? Und zwar mutig, nicht mit Titeln, die schon in Print kein Mensch wollte? Mehr als ein Quentchen Mut braucht es dazu nämlich nicht.
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