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Die beste Welt ist ein Café

Der große Favorit hat am Ende auch das Rennen gemacht: Jérôme Ferrari erhält den diesjährigen Goncourt-Preis für den Roman „Le sermon sur la chute de Rome“. Für seinen Verlag Actes Sud ist dies die zweite Goncourt-Auszeichnung.
In Deutschland ist der Autor ein Unbekannter. Bislang liegt mit „Und meine Seele ließ ich zurück“ (bei Secession Verlag für Literatur erschienen) erst ein Roman in deutscher Übersetzung vor.

Die Webseite „Pages de France“ fasst den Inhalt des ausgezeichneten Romans wiefolgt zusammen:

„Korsika: Zwei Kinder der Insel, die zum Philosophiestudium aufs Festland gegangen waren, sind überraschend zurückgekehrt. Das Studium haben sie aufgegeben, um hier auf Korsika einen Traum zu verwirklichen: Die Verwandlung eines örtlichen Cafés in eine „bestmögliche Welt“, gemäß der Theorien von Leibniz.
Doch die Realität unterscheidet sich immer von den Träumen. Alte Verletzungen kommen wieder an die Oberfläche und verdunkeln den Himmel, und auch die größten Idealisten werden am Ende doch Opfer der menschlichen Neigung, Kompromisse zu schließen und sich korrumpieren zu lassen.
Ein anspruchsvoller und intensiver Roman unter dem Zeichen von Sankt Augustin, über den auf der Menschheit liegenden Fluch, immer wieder ihre Welt zusammenbrechen zu sehen und immer wieder ihre Träume von vorne neu aufbauen zu müssen.“

Der 44-Jährige hat laut „Livres Hebdo“ bislang sieben Romane geschrieben. In der Jury habe der Philosophie-Lehrer im zweiten Wahlgang fünf Stimmen erhalten, Patrick Deville für „Peste & Choléra“ (Le Seuil) vier.

Bislang seien von dem Roman 90.000 Exemplare verkauft worden, der Verlag habe 150.000 weitere Bücher in Auftrag gegeben.
Actes sud habe bereits vor acht Jahren für den Roman „Le Soleil des Scorta“ von Laurent Gaudé den bedeutendsten französischen Literaturpreis erhalten.
Auch der Prix Renaudot wurde am heutigen Mittwoch bekanntgegeben: Scholastique Mukasonga erhält den Preis für sein Werk „Notre Dame du Nil“ (Gallimard).

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