Die Warnstreiks der vergangenen Woche waren offenbar erst der Auftakt: Die Gewerkschaft Verdi will die Beschäftigten von Weltbild animieren, die Arbeit bis Dienstag niederzulegen – mitten in der Vorweihnachtszeit, in der Buchhändler die höchsten Umsätze des Jahres verzeichnen. Auch bei Hugendubel wurde schon gestreikt.
Weltbild-Warnstreiks werden fortgesetzt
Machtprobe zum Finale
Beginn des zweiten, diesmal dreitägigen Warnstreiks bei Weltbild war gestern, Sonntag, 20 Uhr, das Ende am Dienstag, 6 Uhr. Das Foto zeigt, dass der Versand bei Weltbild während des Streiks verwaist war. Hintergrund des Arbeitskampfs sind die aktuellen Tarifverhandlungen, in denen die Arbeitgeber am vergangenen Donnerstag ein Angebot (1,2% Lohn-Erhöhung ab Oktober 2013) vorgelegt hatten. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten des Buchhandels und der Verlage in Bayern eine Lohnsteigerung von 6% (mindestens 110 Euro).
Laut Verdi haben beim ersten Warnstreik vom 30.11. bis 1.12. weit über 450 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt; auf Arbeitgeberseite heißt es, es seien nur rund 200 gewesen.
Verdi-Funktionär Thomas Gürlebeck warnt: „Wenn die Arbeitgeber nicht schnellsten ein abschlussfähiges Angebot abgeben, werden wir den Druck während des Weihnachtgeschäfts deutlich erhöhen. Hier bei Weltbild werden jedes Jahr Gewinne generiert. Aber immer wenn es um Tariferhöhungen geht, soll auf einmal kein Geld mehr da sein. Das glauben die Beschäftigten schon lange nicht mehr.“
Auch bei der Konzern-Schwester Hugendubel gab es nach dem jüngsten Treffen von Arbeitgebern und Gewerkschaft einen Warnstreik. Am vergangenen Freitag beteiligten sich nach Mitarbeiter-Schätzung rund 50 Mitarbeiter an einem zweistündigen Warnstreik in München; bei Hugendubel heißt es, nur rund 20 hätten zeitweise die Arbeit niedergelegt.
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