Der Geschäftsführer von Random House Audio, Karl Heinz Pütz (Foto), ist am Freitag im Alter von 58 Jahren gestorben. Der Musikverleger, Kneipenbesitzer und Mitbegründer der Initiative „Arsch huh“ gegen rechte Gewalt erlag den Folgen einer Krebserkrankung.
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Der Abschiedsbrief von Random House Audio im Original:
„Karl Heinz Pütz ist tot. Meisterkoch, Geschichtenerzähler, Bergsteiger, Familienvater, Cheforganisator – der Random House Audio-Geschäftsführer war vieles, für uns vor allem ein Mensch, den wir schmerzlich vermissen werden. An den Folgen einer Krebserkrankung ist er, 58-jährig, am vergangenen Freitagabend verstorben.
Wir – seine Kölner Mannschaft – haben Karl Heinz als Macher, Visionär, Geschäftsmann, Unternehmer vom alten Schlag und einen politischen und meinungsstarken Menschen kennen gelernt. Über jeden seiner zahlreichen (Hörbuch)Preise und Auszeichnungen hat er sich gefreut, aber die „Frisur zu verehren“ war nicht sein Ding. Der Kölner Musiker und Hörbuchsprecher Gerd Köster brachte es in seinem Gedenkschreiben auf den Punkt: „Karl Heinz war, bildlich gesprochen, dem Butterbrot immer näher als dem Kaviar.“
Als Gründer und Leiter des Kölner Verlagshauses erkannte Karl Heinz Pütz schon früh, welches Potential in der Hörbuchproduktion steckt. Als Random House Audio 2001 aus dem zwei Jahre zuvor gegründeten Hörbuchverlag BMG Wort hervorging, stand der ehemalige Musikproduzent vor einer besonderen Herausforderung: Er wollte das Hörbuch aus seinem Nischendasein befreien und ihm zu einem breiten Publikum verhelfen. Eines der erfolgreichsten Beispiele hierfür ist die Brigitte „Starke Stimmen“ Edition, die Hörbuchgeschichte geschrieben hat. Dank innovativer Ideen und ständigem Fortschritt in Programm, Vertrieb und Neuen Medien entwickelte er Random House Audio innerhalb der letzten zwölf Jahre von einer „2,5-Mann-Firma“ zu einem der bedeutendsten Hörbuchlabels Deutschlands.
Seine persönlichen Interessen waren breit gefächert: vom politischen Kabarett bis zur Comedy, historische und politische Sachbücher, Biografien und nicht zuletzt die Wissensvermittlung. Karl Heinz hat im Hörbuch für Kinder – gerade auch für bildungsfernere Haushalte – immer die Möglichkeit für Chancengleichheit gesehen. So hat er mit Albert E. eine Figur kreiert, die die Kleinsten ganz spielerisch an große Themen heranführt.
Karl Heinz war ein großer Aktivposten in der Musikerinitiative „Arsch huh“. Er engagierte sich am Runden Tisch für Integration, stritt für ein konsequentes Integrationskonzept der Stadt Köln und war immer wieder mit Tatkraft und besten Beziehungen dabei, wenn es galt, öffentlichkeitswirksam gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit mobil zu machen.
In einem seiner letzten Presseinterviews sagte er: „Ich habe die richtige Frau geheiratet, die tollsten Jobs gehabt, einiges angestoßen in meinem Leben. Was will man mehr?“
Uns wären mit Sicherheit noch viele Dinge eingefallen, die wir gemeinsam hätten anstoßen wollen, lieber Karl Heinz.
Wir sind dankbar für die Zeit, die wir hatten. Krempeln die Ärmel hoch und werden in deinem Geiste weitermachen.
Deine Mannschaft“
Ein traurige Nachricht und ein bewegender Nachruf…