Manch ein neidvoller Blick schweift dieser Tage aus Deutschland Richtung USA, wo vor allem der unabhängige Buchhandel eine in diesem Umfang unerwartete Renaissance feiert. Um knapp 8% haben die in der American Booksellers Association (ABA) zusammengeschlossenen Indies im vergangenen Jahr beim Umsatz zugelegt – und der Aufwärtstrend hält unvermindert an.
So euphorisch wie Hillel Italie von der US-Presseagentur Associated Press, der den Indie-Buchhandel jüngst sogar als „dynamische Wachstumsbranche“ bezeichnet hat, gibt sich Oren Teicher zwar (noch) nicht, doch das Dauerlächeln, das der ABA-Chef in diesen Tagen zur Schau trägt, spricht Bände. Bei der Jahrestagung des Buchhändlerverbandes hatte er reichlich gute Nachrichten im Gepäck:
- Bis Ende April hat der Buchhändlerverband für seine Mitglieder ein Plus in ähnlicher Größenordnung wie 2012 ausgerechnet.
- Mindestens ebenso erfreut zeigte sich Teicher angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Mitgliedsbuchhandlungen 2012 im vierten Jahr in Folge gewachsen ist – um 65 auf 1971. Teicher: „Das ist kein Zufall mehr, sondern ein handfester Trend.“
Auch bei den Verlagen scheint die Botschaft angekommen zu sein. Bei ihnen wächst die Bereitschaft, dem unabhängigen Buchhandel mit Sonderkonditionen unter die Arme zu greifen. Ganz aktuell hat Simon & Schuster einen auf die Indies zugeschnittene „Premier-Marketing-Plan“ angekündigt, mit dem Buchhändler gestaffelt nach Umsatz Zugang zu zusätzlichen Werbetöpfen erhalten.
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