Als Vertriebskanal für Versandbuchhändler ist der Katalog auf dem absteigenden Ast. Es sei „schwierig bis unmöglich“, auf diesem Weg Zuwächse zu erzielen, erklärte erst vor Kurzem der Vorsitzende des Bundesverbandes der Versandbuchhändler, Frederik Palm, im buchreport-Interview. Der Buchversender Weltbild hat die Konsequenz aus der anhaltenden Kundenabwanderung ins Internet gezogen und sein Katalogkonzept renoviert.
„Aufgrund der immer stärkeren Bedeutung des Online- und Digitalgeschäfts spielt der Katalog die Rolle eines Appetitmachers“, erläutert Weltbild-Chef Carel Halff gegenüber buchreport den neuen Ansatz, „er ist kein eigener Vertriebskanal mehr.“ Mit einer Auflage, die saisonabhängig zwischen 2,5 und 4,5 Mio Exemplaren liegt, soll er Kunden in Online-Shop und stationäre Filialen locken. Zum Vergleich: Wettbewerber Club Bertelsmann verschickt seinen Katalog sechsmal im Jahr mit einer Auflage von über 1 Mio.
Daran orientieren sich die Eckdaten im neuen Konzept:
- Der normale Erscheinungsrhythmus verkürzt sich von vier- auf dreiwöchig.
- Die Kataloghefte werden tendenziell dünner (150 bis 250 Seiten).
- Ein Druckunterlagenschluss kurz vor Erscheinen soll erleichtern, auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen zu reagieren (z.B. Platzierungen auf der Bestsellerliste, Talkshow-Auftritte von Autoren).
- Bücher sollen gegenüber Nonbook-Artikeln wieder mehr Gewicht erhalten, etwa durch eine doppelseitige Präsentation und inhaltliche Vorstellung aktueller Titel auf den ersten Seiten des Katalogs.
Ein Katalog ? Die Werke der kleinen feinen Autoren bekomme ich ohnehin nur beim Händler vor Ort. Die bekannten Sachen ziehe ich mir aus dem Netz. Mal ehrlich,wann haben wir das letzte mal in einen Katalog geschaut ?
PS: Im Gegensatz zu Buchhandlungen gibt es Supermärkte mit Gemischtwaren in jedem Dorf, insofern hatte sich der Katalog in den letzten Jahren selbst überflüssig gemacht.
Wenn der Katalog jetzt kein Vertriebskanal mehr ist, ist das dann das Scheitern von „Multi-Channel“?