Was sich zunächst nur in den USA abzeichnete, zeigt sich jetzt auch auf dem britischen Buchmarkt: Die Wachstumskurve auf dem E-Book-Markt flacht deutlich ab, meldet der „Bookseller“ mit Blick auf das erste Halbjahr 2013.
Das britische Branchenmagazin hat von Verlagen die Verkaufszahlen von 40 der 50 meistverkauften Print-Bücher erhalten. Diese zeigen, dass vom Bestseller-Gesamtumsatz der Verlage rund 25% auf digitale Titel entfielen. Zum Vergleich: Laut Nielsen BookScan liegt der E-Book-Anteil am britischen Gesamtmarkt bei rund 20%.
Demnach wurden im ersten Halbjahr rund 31 Mio E-Books verkauft (entspricht einem Wert von 93 Mio Pfund). Für das Gesamtjahr schätzt der „Bookseller“ die Verkaufszahl auf 72 Mio, was in etwa dem Absatz des vergangenen Jahres entspricht – heißt: Der digitale Markt könnte auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren.
Allerdings schränken verschiedene Faktoren die Prognose ein:
- Es sei möglich, dass der Markt im Sommer noch einen deutlichen Schub bekomme (auch deutsche Verlage berichten, dass in der Urlaubssaison viele E-Books heruntergeladen werden), so der „Bookseller“.
- Der Einfluss von potenziellen Bestsellern ist schwer vorhersagbar.
- Die Auswirkungen des Selfpublishing-Marktes wurden nicht berücksichtigt.
In den USA ist das Wachstum auf dem E-Book-Markt bereits im vergangenen Jahr deutlich abgeflacht. Auf der Suche nach den Gründen – mit dem einige Branchen-Analysten erst viel später gerechnet hatten – stochert die Branche noch im Nebel. Plausibel erscheint die Erklärung, dass der wachsende Tablet-Absatz, der zu Lasten der E-Reader geht, die Entwicklung ausbremst. Zudem ist laut Bowker der Anteil der E-Book-Käufer, die nur digitale Lektüre kaufen, von 70% (August 2011) auf 60% (Mai 2012) gesunken.
Dass sich Tablets auf den E-Reader- Verkauf auswirken ist ja klar, aber warum auf E-Books?
Warum sucht man die Ursache nicht auch in der Piraterie?
In letzter Zeit haben sich unglaublich nutzungsfreundliche Portale etabliert, die monatlich bis zu einer Million Downloads verzeichnen.