Es war eine Sensation bei Random House: Als Blanvalet den Krimi „Der Ruf des Kuckucks“ eingekauft hat, war nicht klar, dass Bestseller-Autorin J.K. Rowling (Foto) dahinter steckt. Jetzt hat die Harry–Potter-Autorin auf der Autorenseite ihres Alter Ego erklärt, warum sie unter dem Pseudonym Robert Galbraith geschrieben hat. Und dass bereits das nächste Buch in der Schublade liege.
„Ich wollte ohne Hype und Erwartungen arbeiten und ein völlig ungeschminktes Feedback erhalten“, erklärt Rowling, deren erster Erwachsenen-Roman „Ein plötzlicher Todesfall“ mit 300.000 in Deutschland verkauften Exemplaren deutlich unter den Erwartungen blieb. Den Namen wählte sie in Anlehnung an ihren politischen Helden Robert F. Kennedy und ihren Fantasie-Namen aus ihrer Kindheit, Ella Galbraith.
Hinter dem neuen Namen stecke aber kein raffinierter Marketing-Schachzug, betont Rowling. Hätte sie möglichst viele Exemplare verkaufen wollen, hätte sie das Buch unter ihrem echten Namen veröffentlicht. Ihre wahre Identität habe sie lange wie möglich geheim halten wollen. Bis zu dem Zeitpunkt, als die wahre Identität von Galbraith enthüllt wurde, seien 8.500 englischsprachige Exemplare in allen Formaten verkauft worden. Seit klar ist, dass Rowling „The Cuckoo’s Calling“ geschrieben hat, wurden laut „Guardian“ in Großbritannien 17.622 Exemplare verkauft. In der britischen Bestsellerliste für Hardcover Belletristik hat der Titel bereits Dan Browns „Inferno“ an der Spitze abgelöst.
Zudem kündigte Rowling an, dass sie weiterhin unter dem Namen Robert Galbraith schreiben wolle: „Ich habe gerade die Fortsetzung fertiggestellt und wir erwarten, dass sie im nächsten Jahr veröffentlicht wird.“ Auch dieser Teil soll bei Blanvalet erscheinen.
Im KernVerlag hat der junge Autor Florian Gierl unter seinem echten Namen ein Buch veröffentlicht. „Rettet Borneo!“ wird wohl erst nach Einsatz eines Pseudonyms zu einem Kassenschlager werden, berichtet die köngliche Pressestelle des renommierten Verlagshauses. Ein zweites Manuskript wurde bereits fertiggestellt, und harrt noch der Findung eines zweiten Pseudonyms.