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Zehn bis Ende 2013

Der US-Filialist Barnes & Noble hat Verzögerungen bei seiner Internationalisierung eingeräumt. Jetzt soll die Ausweitung des Geschäfts auf zehn Länder (darunter vermutlich auch Deutschland, weiterhin wird über Russland und die Niederlande spekuliert) bis Jahresende erreicht werden.
In dem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Bericht für das Geschäftsjahr 2012/2013 (27. April) heißt es außerdem, der frühere CEO William Lynch habe zu seinem Abschied Anfang Juli eine Bar-Abfindung von 3,65 Mio Dollar kassiert, außerdem dürfe er sein Aktienpaket (soll rund 5 Mio Dollar wert sein) verkaufen. 
Wie „Publishers Lunch“ berichtet, verweist das Unternehmen auf Restrukturierungskosten, die sich durch die neue Nook-Hardware-Strategie ergeben – ohne diese zu beziffern.

Das US-Magazin „Businessweekwidmet sich lang und breit dem Abschied von Lynch und arbeitet heraus, dass Lynch zu sehr Silicon-Valley-Vertreter und zu wenig Buchhändler sei – er habe kürzlich sogar eingeräumt, dass er selbst gar keine (gedruckten) Bücher lese. „Viele Leute bei Barnes & Noble fürchteten sich davor, dass Amazon den Buchhandel zerstört; es schien manchmal so zu sein, als ob Lynch dies selbst tun wollte. Er war ein Silicon-Valley-Träumer, der einen Buchfilialisten verantwortete.“

Kommentare

4 Kommentare zu "Zehn bis Ende 2013"

  1. Die frappierende Zögerlichkeit von BN bei der internationalen Expansion hat wesentlich beigetragen zum Nook-Debakel. Technisch sind die Geräte prima, ich habe selbst längere Zeit einen Color Nook verwendet und das sehr genossen. Der Einkauf im Nook-Shop ist allerdings durch die regionalen Vertriebsrechts-Beschänkungen stets ein Ärgernis gewesen; selbst, als der Nook in Großbritannien an den Start ging, hat sich das nicht wesentlich gebessert, der Vertriebspartner Foyles lächelt bei dem Thema recht gequält.
    Seit dem vergangenen Jahr hat BN eine Dependance am Potsdamer Platz in Berlin – im Telefonbuch zu finden ist das Unternehmen aber nicht. So wird das nichts werden mit der Aufholjagd gegenüber Amazon, Apple und Kobo, deren Kosten von Tag zu Tag höher zu veranschlagen sind.
    Das BN-Management versteht den US-Markt sicherlich hervorragend, allerdings hat es in der Vergangenheit gezeigt, dass es mit diesen merkwürdigen Leuten, die andere Sprache sprechen und lieber Bratwürste, Croissants oder Tapas verspeisen, nichts anzufangen weiß. Ich wünsche mir durchaus ein weiteres internationales Schwergewicht im Buchmarkt um der drohenden Allmacht von Amazon entgegenzutreren; ich bin aber skeptisch, ob BN den Mut hat (und der manifestiert sich in den Investitionsmitteln, die bereit gestellt werden), demnächst entschlossen und konsequent in den internationalen Märkten zu agieren.

    • „Magamente“ … merkwürdig – „Management“ heißt das natürlich 🙂

    • BN hatte Anfang 2013 Personal gesucht zum Aufbau der deutschsprachigen Digitalgeschäfte. Wofür das Büro am Potsdamer Platz gut sein soll, ist dabei unklar, denn ständiger Arbeitsplatz sollte Luxemburg sein, mit (wenigen) Reisen in das deutschsprachige Gebiet.

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