Hintergrund: Die Geschäftsführung zieht vor das Arbeitsgericht, damit eine Einigungsstelle über die geplante Auslagerung des Kundenservices befinden soll. Die Verlagsgruppe Weltbild habe Verhandlungsbereitschaft gezeigt und im Interesse der betroffenen Mitarbeiter eine außergerichtliche Einigung mit dem Betriebsrat angestrebt, heißt es in einer Pressemitteilung von Weltbild. „Wir haben in mehreren Terminen keine Einigung in der Sache, im Prozedere oder hinsichtlich der Person des Einigungsstellenvorsitzenden mit dem Betriebsrat erreicht. Weil die Möglichkeit einer Einigung auf beiden Seiten nicht näher gerückt ist, ist es unser Ziel nunmehr möglichst schnell eine Einigungsstelle einzusetzen, um die Verhandlungen mit dieser Hilfe soweit möglich einer einvernehmlichen Einigung (Interessenausgleich und Sozialplan) zuzuführen.“ Weiter heißt es, man wolle im Interesse der Mitarbeiter „schnell zu konstruktiven Ergebnissen“ kommen. Die Geschäftsführung stehe nach wie vor zu ihrer Zusage, auf betriebsbedingte Kündigungen bis 31. Januar 2014 zu verzichten.
Der Betriebsrat argumentiert, die Weltbild-Geschäftsleitung wolle „ohne jegliche inhaltliche Erörterung und Beratung über mögliche Alternativen den Betriebsrat in eine Einigungsstelle“ zwingen. Ziel sei, die betroffenen 140 Kollegen so schnell wie möglich zu entlassen. „Die Geschäftsleitung will ihren eingeschlagenen Kurs der Kahlschlagorgie kompromisslos durchziehen“, meint der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. „Dass die Geschäftsleitung nun das Arbeitsgericht als Machtinstrument missbraucht, ist ein deutliches Signal gegen den Betriebsrat und die Belegschaft. Aber wir werden diesen Aktionismus nicht unterstützen, und wir werden als Betriebsrat weiterhin dazu stehen, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen nicht verkaufen“, so Fitz weiter.
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