Die Dauerklage von Verlagen und Händlern, dass Bücher wegen der Kostenentwicklung teurer sein müssten, bekommt 2013 neue Nahrung. Mit den E-Books gewinnt nämlich ein vergleichsweise niedrigpreisiges Format an Bedeutung und mit diesen Digitalausgaben wird auch noch munter (Niedrig-)Preismarketing betrieben. Denn: Anders als bei gedruckten Büchern lassen sich zentral gesteuert für ein paar Tage Aktionspreise ausloben.
Neben Befürchtungen, dass derartige Sonderangebote (trotz formaler Korrektheit) die Preisbindung unterminieren, wird in der Branche mindestens ebenso befürchtet, dass sich durch permanente Aktionen der Niedrigpreis als gefühlter Standard in den Käuferköpfen festsetzt. Damit wären letztlich auch Preiserhöhungsversuche im Printbereich zum Scheitern verurteilt.
Ein klein bisschen geht dann aber doch: 2013 haben die Taschenbuch-Verlage die Niedrigpreisschubladen weiter zugeschoben und 9,99 Euro fast zum Standardpreis gemacht, ein Teil der Taschenbuch-Spitzentitel wanderte zudem ins teurere Paperback und auch im Ratgebersegment wurden mehr höherpreisige Titel zur Kasse getragen. Nach vorläufigen Zahlen könnte der stationäre Handel so pro verkauftem Buch im Schnitt 1 bis 2% (Größenordnung 20 Cent) mehr erlöst haben.
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