Offiziell geäußert haben sich die Bischöfe noch nicht. Doch beim Treffen des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz haben die Kirchenfürsten offenbar entschieden, Weltbild die Finanzspritze in Höhe von 65 Mio Euro zu bewilligen. Aber: Wer zahlt wie viel?
Update: Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands hat inzwischen beschlossen, bis zu 65 Mio Euro „im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verlagsgruppe Weltbild“ aufzubringen. Das Geld soll u.a. in die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Gesellschaft und ihrer Töchter sowie gegebenenfalls einer Transfergesellschaft fließen. Erste Beiträge seien zugesagt: Das Erzbistum Münchenund Freising stelle einen Betrag in Höhe von 20 Mio Euro zugunsten des ausgehandelten Finanzierungskonzepts der Weltbild-Beteiligung mit der DBH/Hugendubel bereit. Das Bistum Augsburg trete zur Finanzierung eines Massekredits mit einem Betrag von 15 Mio Euro für die Verlagsgruppe Weltbild in Vorleistung.
Über die Verwendung der Mittel entscheide ein aus Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehender Ausschuss, in dem der Generalvikar von München und Freising Peter Beer als Sprecher der Gesellschafter sitzt.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor berichtet, dass der Münchner Kardinal Reinhard Marx eine Mitschuld der Kirche an der Krise bei Weltbild eingeräumt hatte: „Ich verhehle nicht, dass wir als Eigentümer Mitverantwortung tragen.“ Die finanziellen Zusagen sollten einzuhalten werden. „Die 65 Mio Euro, die wir versprochen haben, zu denen stehen wir auch“, sagte er laut „SZ“, „jedenfalls wir beide werden uns dafür einsetzen“.
Nach „SZ“-Informationen hat sich Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz vom Amtsgericht Augsburg einen Kreditrahmen in Höhe von 100 Mio Euro genehmigen lassen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Was die „SZ“ dahingehend deutet, dass Weltbild kurzfristig noch mehr als die 65 Mio Euro benötige.
Die Soforthilfe, 35 Mio Euro, sei nur ein Bruchteil des ursprünglich zugesagten Sanierungsbeitrags, „den wir dringend brauchen, wenn die Arbeitsplätze in Augsburg eine Zukunft haben sollen“, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz in Würzburg.
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