In der Videobranche hat der deutsche Markt international eine Sonderstellung, denn während in den USA und vielen europäischen Ländern das Digitalgeschäft stark zugelegt hat, bleibt hierzulande die Kundschaft den physischen Datenträgern weiterhin treu. Eine Entwicklung, die insbesondere dem Buchhandel in die Hände spielt, der nach Kompensationssortimenten für das stagnierende Buchgeschäft Ausschau hält.
Noch stärker als Hörbücher (+4%) haben im stationären Buchhandel im vergangenen Jahr DVDs an Umsatz zugelegt (+24%), wobei vor allem die großen Buchfilialisten trotz Flächenreduktion ihr DVD-Angebot ausgebaut haben. Bei einem leicht gesunkenen Durchschnittspreis von –2,2% auf 10,72 Euro wurden zudem 17% mehr Silberscheiben verkauft.
Auch kleinere Unternehmen können vom DVD-Geschäft profitieren, ergibt sich doch eine große inhaltliche Schnittmenge von Buch und Film, wie ein Blick auf die DVD-Bestsellerliste zeigt. Dort sind traditionell Literaturverfilmungen stark vertreten, im Segment „Spielfilm“ etwa gehen aktuell 12 Titel der Top 20 auf eine literarische Vorlage zurück. Beispiele: Der aktuelle Neueinsteiger auf Platz 1, „Chroniken der Unterwelt“ (Foto: Constantin Film), ist die Verfilmung der Fantasy-Reihe von Cassandra Clare, von der beim Arena Verlag bislang 5 Bände erschienen sind, die auf den Bestsellerlisten von „New York Times“ und SPIEGEL landeten. Bestsellerstatus erreicht haben auch die filmischen Adaptionen von Carola Wimmers Pferde-Roman „Ostwind“ (DVD: Platz 2/Buch zum Film: Platz 1) und Kerstin Giers „Rubinrot“ (Plätze 5/7).
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