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Corine wird ausgemustert

Im vergangenen Jahr gab es ein Sabbatical für den Preis, in diesem Jahr erfolgt der Abschied von der Corine in ihrer bisherigen Form. Die neue Devise des Bayerischen Buchpreises: mehr Transparenz, übersichtlichere Preise, kein Fernseh-Chichi.

Wie der Landesverband Bayern mitteilt, wird die Auszeichnung in Bayerischer Buchpreis umgetauft und erstmals im November 2014 verliehen. Die wesentlichen Unterschiede:
  • Finanziert wird der Preis nicht mehr von Verlagen (die zuletzt immer stärker mit der Corine gefremdelt hatten), sondern vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) und vom Softwareanbieter und IT-Dienstleister Datev. Als Medienpartner konnte der Verband die „Zeit“ gewinnen.
  • Statt filigraner Verästelungen bei den Preisen (bei denen die Sponsoren früher gerne auch direkt den Namen der Preiskategorie stellten) gibt es nur noch Auszeichnungen für Belletristik, Sachbuch und ein Lebenswerk.
  • Für mehr Transparenz bei der Preisverleihung soll die Jury aus Franziska Augstein, Carolin Emcke und Denis Scheck sorgen (Scheck hat den Jury-Vorsitz übernommen).
  • Die Preisverleihung findet am 27. November 2014 im Rahmen des Literaturfests München in der Allerheiligenhofkirche statt, allerdings ohne Fernsehgala, die von vielen in der Branche als peinlich empfunden wurde. 
  • Der Preis soll sich in die Reihe anderer Preise aus Bayern wie den Film- und Medienpreisen einreihen.
„Wir haben die Signale aus der Branche und von den Medien in Zusammenhang mit der Corine ernst genommen und uns entschlossen, das Preiskonzept völlig neu zu entwickeln. Für uns steht sowohl bei der Auswahl der Juroren als auch bei der Konzeption der Preisverleihung das Buch und seine Qualität im Vordergrund“, beschreibt Michael Lemling, Vorsitzender des Landesverbands Bayern, die Neuausrichtung. Die Leitung des Bayerischen Buchpreises übernimmt Jörg Platiel, in dessen Amtszeit als Vorsitzender des Landesverbandes Idee und  Konzept des Preises entwickelt wurden. 
Der Verband hatte dem Preis, der in Form von filigranen Rokoko-Figürchen einer Tänzerin vergeben wird, im vergangenen Jahr unter anderen auch mangels Geldgebern eine „kreative Auszeit“ verordnet. Seitdem wurde intensiv über ein neues Konzept nachgedacht. 
Der damalige Landesverbands-Chef Wolf Dieter Eggert hatte schon 2010 erklärt, man habe es nicht geschafft, dass die Corine von der gesamten Branche geliebt und aktiv unterstützt werde. Im Klartext: Der Verband hatte so gut wie keine Verlage mehr als Sponsoren an Bord.

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