Neues Kapitel in der Geschichte der Eigentümerwechsel bei Anobii. Die britische Supermarkt-Kette Sainsbury’s verkauft die E-Reading-Community an das italienische Verlagshaus Mondadori. Der Kaufpreis ist unbekannt.
Die Community, in der die Nutzer über ihre Lektüren diskutieren können, wurde 2006 von Greg Sung in Hong Kong gestartet. 2010 stieg der Einzelhändler HMV sowie das Verlagstrio Penguin, Random House und HarperCollins ein, bevor sich zwei Jahre später Sainsbury’s die Mehrheit sicherte. Die Supermarktkette spaltete das Shop-Geschäft von Anobii ab und führte es als „eBooks by Sainsbury’s“ weiter; die E-Book-Lesecommunity lief separat weiter – und wurde jetzt an Mondadori verkauft. Einhgefädelt wurde der Deal nach offiziellen Dokumenten bereits Ende 2013.
Dass Italiener bei Anobii zuschlagen, ist nicht überraschend. Die Community wurde jahrelang vom gebürtigen Italiener Matteo Berlucchi geleitet, sie soll in Italien mit über 300.000 Nutzern ihren Schwerpunkt haben; insgesamt verfügt Anobii nach eigenen Angaben über 1 Mio Nutzer.
Mondadori-CEO Ernesto Mauri erklärt in einer Pressemitteilung: „Eine Plattform, die uns ermöglicht, auf die Menschen zu hören, ist fundamental für die digitale Entwicklung des Verlagswesens und den Aufbau des Verlags von morgen.“ Die Übernahme passe zu Mondadoris Ziel, den Leser ins Zentrum zu rücken.
Der Name „Anobii“ bezieht sich auf „Anobium punctatum“, die lateinische Bezeichnung des „Bücherwurms“.
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