Die in Düsseldorf ansässige Kythera-Kulturstiftung ehrt die 1959 geborene und in Paris lebende Dramatikerin und Romanautorin Yasmina Reza als ihren zwölften Preisträger, ausgezeichnet für das Jahr 2013. Die im Jahr 2001 gegründete Stiftung würdigt mit ihrem mit 25.000 Euro dotierten Kythera-Preis Persönlichkeiten, die „einen Beitrag zur Vermittlung der romanischen Kultur in Deutschland“ und umgekehrt geleistet haben.
Yasmina Reza, Tochter eines russisch-iranischen Ingenieurs und einer ungarischen Mutter, studierte Theaterwissenschaften und Soziologie an der Universität Paris-Nanterre. 1987 debütierte sie mit dem Theaterstück „Conversations après un enterrement“, für das sie mit dem französischen Theaterpreis Prix Molière ausgezeichnet wurde. Der Titel dieses ersten Stücks von Yasmina Reza „Gespräche nach einer Beerdigung“ ist programmatisch für ihr seitheriges dramatisches wie literarisches Schaffen, das in der Interaktion ihrer Protagonisten deren Fehler und Lächerlichkeiten auf ebenso unterhaltsame wie eindringliche Weise zur Vorstellung bringt. Ihr bislang bekanntestes Stück „Le Dieu du carnage“ („Der Gott des Gemetzels“), das im Januar 2008 mit Isabelle Huppert in der weiblichen Hauptrolle in Paris seine Theaterpremiere hatte, wurde 2011 von Roman Polanski verfilmt. Ihr Theaterstück „Art“ wurde ein Welterfolg. Mit ihrem jüngsten Roman „Glücklich die Glücklichen“, der wie ihre Theaterstücke die Lebenslügen und latenten Konflikte in Paar-Beziehungen zum Thema hat und damit ein Feuerwerk an zwischenmenschlichen Absurditäten abbrennt, ist Yasmina Reza auch der Durchbruch als Romanschriftstellerin geglückt. Als unerbittlich genaue Beobachterin ihrer Mitmenschen gelingen Yasmina Reza in diesem Roman etwa die Schilderungen von konfliktgesättigten Szenen einer Ehe, deren Anlässe von alltäglicher Banalität sind, die von den Beteiligten aber gleichwohl mit schwärzester Brutalität ausgefochten werden. Die gleichermaßen überzeugende wie verstörende Schilderung dieses Geschehens gelingt Yasmina Reza mit einer nuancenreichen Sprache, die für ihren literarischen Rang einsteht.
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