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Kann man Geschwister wieder abbestellen?

Wenn ein kleines Geschwisterchen erwartet wird, schwanken die Gefühle der kleinen Kinder zwischen Vorfreude und Eifersucht, zwischen Zu- und Abneigung, spannungsvoller Erwartung und ängstlicher Sorge. Oft fühlen sie sich vernachlässigt und ungerecht behandelt. Sie versuchen dann, die Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen oder zumindest Teil des Geschehens zu sein. Auch Emma in „Emma hat Flausen“ befindet sich in der Lage, nicht ganz zu wissen, ob sie das neue Familienmitglied gutheißen soll. Die Autorin und Erzieherin Stefanie Schreiber durfte diese Emotionen bei ihrer kleinen Nichte selbst miterleben und schrieb für sie diese rührende Geschichte, um die Situation für beide Seiten verständlicher zu machen.

Im Sommer soll Emma ein Geschwisterchen bekommen. So hatte sie sich das aber nicht vorgestellt. Sie hatte sich ein Geschwisterchen gewünscht, aber das war zu Weihnachten gewesen, nun kann sie auch ganz gut alleine Spaß haben, jetzt braucht und will sie kein Geschwisterchen mehr! Allerdings könnte sie dem kleinen Schwesterchen oder Brüderchen ihr Puppen-Lieblingsbreirezept aus Löwenzahn und Schneckenschleim verraten. Und sie könnte mit ihm Drehwürmer tauschen. Kurzerhand tauft Emma mit einem Zahnputzbecher voll Wasser das Ungeborene im Bauch ihrer Mutter „Gogi“. Doch für die lieb gemeinte Tat wird Emma von ihren Eltern ausgeschimpft. Sofort steigt in ihr der Wutvogel auf, gegen ihre Eltern, gegen Gogi, und sie versteht die Welt nicht mehr. Stefanie Schreiber hat das gleiche Verhalten bei ihrer Nichte beobachtet: „Sie verstand einfach nicht, warum sie ihre Mama plötzlich nicht mehr wild anspringen und fest umarmen durfte.“

Auch nach der Geburt von Nele – so haben die Eltern Gogi einfach umbenannt – taucht bei Emma der Wutvogel wieder auf, weil sich alles nur noch um das Schwesterchen dreht. Viele Kinder empfinden in dieser Situation Eifersucht und sind dann wütend. „Ich bin der Meinung, ihre Gefühlsausbrüche sollten nicht verurteilt, sondern als Hilferuf betrachtet werden“, sagt Stefanie Schreiber dazu. „Mit der Geschichte möchte ich Kindern Wege aus dieser Ohnmacht zeigen, ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie nicht alleine sind und verstanden werden.“

Die einfühlsame Geschichte ist daher hervorragend geeignet für kleine Kinder, die ein Geschwisterchen erwarten und von ihren zwiespältigen Gefühlen übermannt werden. Sie soll ihnen die tröstende Gewissheit geben, mit ihren Empfindungen nicht allein zu sein, und wurde bereits bundesweit begeistert von Kindergärten und Kindertagesstätten aufgenommen. Aber auch für die Erwachsenen soll sie eine Anregung darstellen, sich in die Gefühlswelt ihres älteren Kindes hineinzudenken.

Das Buch ist beim Verlag, über den Online-Shop – und natürlich über den Buchhandel erhältlich.

Die Autorin:

Stefanie Schreiber wurde 1987 geboren und wuchs im naturbelassenen Brandenburg auf. Sie absolvierte nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Erzieherin und ist seit kurzem Mutter eines aufgeweckten Sohnes. Sie entdeckte früh ihre Leidenschaft fürs Schreiben, unter rauschenden Baumkronen und erdigen Geruchskompositionen entstanden erste Texte bereits im Alter von neun Jahren. Die starke Verbundenheit zur Natur beflügelt auch heute die Vorstellungskraft und den Geist der Autorin. Aber auch die Arbeit mit Kindern ist reich an Augenblicken, die inspirierend sind. Neben den Kinderbüchern bewegt sie sich im Bereich der Lyrik und Erwachsenenprosa.

Stefanie Schreiber

Emma hat Flausen

Papierfresserchens MTM-Verlag

ISBN: 978-3-86196-337-0

Hardcover, 74 Seiten

9,70 Euro

Hinweis für Redaktionen: Gerne übersenden wir ein Rezensionsexemplar

Über Papierfresserchens MTM-Verlag:

Der Kinder- und Jugendbuchverlag mit Sitz am Bodensee gibt in erster Linie Bücher für, von und mit Kinder(n) und Jugendliche(n) heraus. Er wurde 2007 gegründet und hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, jungen Autorinnen und Autoren unter die Arme zu greifen und ihr Schreiben zu fördern. Zwar ist der jüngste Autor des Verlags gerade einmal 10 Jahre alt, dennoch sollte „jung“ nicht zu eng gesehen werden. Jeder, der noch nicht oder kaum veröffentlicht hat, ist beim Papierfresserchen herzlich willkommen.

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