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Die globale Vernetzung

Es war kein berauschendes Jahr für die weltweite Verlagsbranche, aber ernsthaft hatte das angesichts der anhaltenden Verwerfungen durch den strukturellen Umbruch und die wirtschaftlichen Turbulenzen in vielen Ländern auch niemand erwartet. Die zum 14. Mal von buchreport veröffentlichte Vermessung der globalen Buchunternehmen zeigt ein durchwachsenes Bild:
  • Mit 52,62 Mrd Euro haben die im Ranking „Die weltgrößten Buchkonzerne“ berücksichtigten 50 Firmen im Vorjahr rein rechnerisch 3,9% weniger umgesetzt als zwölf Monate zuvor.
  • Lediglich 22 Unternehmen haben das Jahr mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Von einer Krise kann aber keine Rede sein, denn viele Unternehmen lagen nur marginal hinter 2012 zurück.

Der detaillierte Überblick über die globale Verlagsszene zeigt, dass sich die Phase des Übergangs 2013 weiter verstärkt hat:

  • Die meisten Unternehmen setzen inzwischen verstärkt auf ein breites Spektrum von Inhalten, Dienstleistungen und Medienformaten.
  • Viele der führenden Buchkonzerne befinden sich zudem im Umbruch. So wie z.B. Pearson, der sich nach der Trennung von Penguin konsequent der weltweiten Bildung widmet.
  • Neue Player gibt es auch, allen voran Penguin Random House (PRH). Die mit Abstand weltweit größte Publikumsverlagsgruppe kommt auf einen addierten Umsatz von 2,65 Mrd Euro, der wie 2012 für Platz 5 gereicht hat.
  • Nicht nur PRH sucht Arrondierung und Wachstum durch weitere Akquisen, auch die Nr. 6 Hachette kauft gerade hinzu.
Digitalisierung treibt alle Buchkonzerne um
Gedruckte Bücher spielen immer noch eine Rolle, doch das Thema, das große wie kleine Unternehmen strategisch umtreibt, bleibt die Digitalisierung. Die Entwicklung ist in der Fachinformation besonders fortgeschritten – bei Thomson Reuters entfallen mittlerweile 91% des Umsatzes auf das digitale Geschäft –, hat längst aber auch den Publikumsbereich erreicht.
Während viele kleinere Player im Ranking solitär weiterhin nur ihren heimischen Markt bearbeiten, sind die führenden Buchkonzerne unermüdlich dabei, ihr in der Vergangenheit vorrangig territorial ausgerichtetes Geschäft global auszurichten, egal ob es um Verwertungskette, Vertrieb oder Vermarktung geht. Gerechnet werden muss künftig verstärkt mit den Chinesen. Dass die Verlagsgruppen und Medienhäuser aus dem Reich der Mitte verstärkt dabei sind, international dichte Netzwerke zu knüpfen, ist kein Zufall. Die fast ausschließlich in staatlichem Besitz befindlichen Unternehmen setzen um, was die Regierung in Peking ihnen aufgibt.
Weitere ausgewählte Befunde aus dem Zahlenwerk:
  • Club der Milliardäre: Als buchreport 2001 zum ersten Mal die internationalen Buchverlage vermessen hat, kamen 15 Unternehmen auf einen zehnstelligen Euro-Umsatz, im vergangenen Jahr waren es 14.
  • Konstante Rangordnung: An der Spitze steht im sechsten Jahr Pearson, dahinter ist die Rangordnung bis Platz 6 gleichfalls unverändert.
  • Deutsche Präsenz: PRH führt eine breite Phalanx deutscher Verlagsunternehmen im Ranking an. Ebenfalls mit dabei sind die Verlagsgruppe von Holtzbrinck (8), Springer Science + Business Media (17), Klett (31), Cornelsen (38), Westermann (42), Weka (48) und Haufe (49).
Die weltgrößten Buchkonzerne
Zum 14. Mal veröffentlicht buchreport ein Ranking der weltgrößten Buchkonzerne. Die Übersicht erscheint seit 2007 im Verbund internationaler Fachzeitschriften unter Federführung von Livres Hebdo (Frankreich) und wird parallel von buchreport, Publishers Weekly (USA), The Bookseller (Großbritannien) und PublishNews (Brasilien) veröffentlicht. Das von Rüdiger Wischenbart Content and Consulting erarbeitete Zahlenwerk ist eingebettet in redaktionell individuelle Analysen. Das ausführliche Ranking mit Kurzporträts der 50 weltgrößten Verlagsunternehmen und Hintergrundinformationen zu ihren aktuellen Entwicklungen erscheint in der Juli-Ausgabe von buchreport.magazin.

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