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Tolino wird zur Branchenlösung

Eckhard Südmersen (Libri), Michael Busch (Thalia), Nina Hugendubel (Hugendubel), Gerd Robertz (Weltbild) und Matthias Schmidt-Pfitzner (Thalia) bei der Pressekonferenz.

Was buchreport bereits im September exklusiv vermeldet hatte, ist jetzt offiziell: Die Tolino-Allianz öffnet sich für eine Partnerschaft mit dem Barsortiment Libri und seine rund 1000 angeschlossenen Buchhändler. Die Partner feiern den Tolino jetzt als „E-Reading-Lösung für die gesamte Buchbranche“.

Vor rund einem Jahr hatte die Börsenvereins-Tochter MVB die Gespräche mit der Tolino-Allianz für gescheitert erklärt und damit die Hoffnung zerschlagen, dass die E-Reading-Lösung von Thalia, Weltbild, Hugendubel, dem Club Bertelsmann und der Deutschen Telekom auch für das unabhängige Sortiment geöffnet wird. Als Gründe wurden damals die erforderlichen Investionen von rund 1 Mio Euro, der exklusive Content-Bezug über Pubbles und das zu geringe Mitspracherecht angeführt. 

Jetzt präsentiert sich das Barsortiment Libri als neuer Partner der Tolino-Allianz. Ab sofort ist die die komplette Tolino-Gerätefamilie über alle bei Shopline angeschlossenen Buchhändler online verfügbar – heißt: Jeder Shopline-Kunde wird automatisch an das Tolino-System angeschlossen. Auf jedem verkauften Tolino-Reader findet der Kunde automatisch den E-Book-Shop derjenigen Buchhandlung, bei der er das Gerät gekauft hat. Ob die E-Reader auch vor Ort stationär präsentiert werden, entscheidet jede Buchhandlung individuell.

Die Libri-Kunden können gegen eine entsprechende Gebühr auch das Werbematerial und die Präsentationsmöbel der Tolino-Allianz nutzen – unter der Vorgabe, dass sie sich an die Maßgaben der neuen Partner halten, um nach außen als einheitliche Marke aufzutreten. So dürfen die unabhängigen Buchhändler zwar laut Libri auch andere E-Reader ins Sortiment nehmen, diese aber nicht auf den Möbeln der Tolino-Allianz präsentieren.

Mit der Tolino-Partnerschaft wird auch das Funktionsangebot für Shopline-Kunden erweitert: Ab sofort können die Kunden der Buchhändler auch den von der Telekom entwickelten HTML5-Reader nutzen, mit denen sich alle E-Books im Browser lesen lassen (auch die zuvor für den Sony erworbenen Titel). Ab November soll außerdem die Tolino-App für Libri-Kunden verfügbar sein.

Für Sony-Nutzer soll sich Libri zufolge nichts ändern: Zwar können diese nicht die Cloud-Funktionen (z.B. die Online-Synchronisation von Lesezeichen) nutzen, ansonsten aber ihre Geräte wie gewohnt nutzen und E-Books über den Buchhändler-Shop erwerben und auf ihren Sony-Reader ziehen.

Für das kommende Jahr ist außerdem Fernsehwerbung für das Tolino-Angebot im unabhängigen Sortiment geplant: Libri hat sich im Rahmen der Kooperation dazu verpflichtet, ein gewisses Marketingbudget für Fernsehwerbung auszugeben. 

Thalia-Chef Michael Busch verspricht sich von der Partnerschaft mit Libri „neue Perspektiven für den gesamten einheimischen Buchhandel“. Jeder Sortimenter könne ab sofort vom dynamisch wachsenden E-Book-Markt profitieren und Gewinne erwirtschaften. Auch ein Seitenhieb auf den marktführenden Konkurrenten Amazon darf da nicht fehlen: Von der Öffnung profitierten nicht nur die teilnehmenden Unternehmen, sondern auch die Gesellschaft, da die Tolino-Partner hierzulande Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Für Libri-Geschäftsführer Eckhard Südmersen ist die Partnerschaft „Ausdruck unserer Vorstellung von partnerschaftlichem Handeln und eine wichtige Investition, um das Online- und Multichannel-Geschäft für den Buchhandel weiter auszubauen“. 

Teilnehmende Libri-Buchhändler können die Kunden auf www.buchhandlung.de/tolino finden. 

Kommentare

3 Kommentare zu "Tolino wird zur Branchenlösung"

  1. „Die Libri-Kunden können gegen eine entsprechende Gebühr auch das Werbematerial und die Präsentationsmöbel der Tolino-Allianz nutzen “ Naja, richtiger wärer MÜSSEN die Möbel nutzen, ansonsten gibt´s keine Reader. Und das man die Reader dann nichtmal über das BS Ladenintern bestellen kann, sonder nur über den Onlineshop und dann als Wiederverkäufer nicht mal Rabatt bekommt…alles in allem keine gute Lösung für den stationären Handel

  2. Da sieht man doch wieder das der Börsenverein und die MVB komplett unfähig sind! Weg damit!
    Liebe Kollegen, befreit Euch von diesem politischen Geschwafel…..

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