Für die Programmplanung der Buchverlage bleibt die Frankfurter Buchmesse der entscheidende Fixpunkt: Wer einen Erfolg versprechenden Titel lancieren will, sorgt für einen Erscheinungstermin kurz vor dem Branchenevent, mit der Hoffnung auf eine möglichst große Aufmerksamkeit der Medien. Diese Strategie der Verlage spiegelt sich auch beim Blick auf die aktuellen Bestsellerlisten wider, auf denen 22 neue Titel aufgeschlagen sind (in allen fünf Kategorien, jeweils unter den Top 50), wobei vor allem das Hardcover-Sachbuch mit sieben Novitäten hervorsticht. Darunter sind einige Kandidaten mit Aussicht auf lange Verweildauer:
- Zu den Hoffnungsträgern des Buchhandels gehört zweifellos Hape Kerkeling, der acht Jahre nach seinem Erfolgstitel „Ich bin dann mal weg“ (4,8 Mio verkaufte Exemplare, mehr als 100 Wochen in den Bestsellerlisten) mit seinem neuen Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ als höchster Neueinsteiger auf Platz 4 reüssiert. Erst am Montag erschienen, kommt der Titel, der bei Amazon hinter dem „BGB“ auf Platz 2 rangiert, aufgrund von Vorabverkäufen bereits ins Spiel und wird in der nächsten Woche wohl den Bestsellerthron erklimmen.
- Als weitere Sachbuch-Neueinsteiger platzieren sich u.a. Debattenbücher von Heinz Buschkowsky („Die andere Gesellschaft“, Rang 5) und Udo Ulfkotte („Gekaufte Journalisten“, Rang 22).
- Auch im Belletristik-Ranking gibt es einen Schnellstarter: Auf Platz 21 landet „Von Männern, die keine Frauen haben“, der neue Erzählband von Haruki Murakami. Offizieller Verkaufsstart ist heute.
Ein Debütbuch von Heinz Buschkowsky? Klar, ‚Neukölln ist überall‘ stand ja auch nicht wochenlang ganz oben in der Bestseller-Liste.
Und jetzt nochmal genau hinschauen?