Der 81-jährige Schriftsteller Reiner Kunze wird für seine Verdienste um die deutsch-deutsche Literatur gewürdigt.
Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung möchte mit der Entscheidung, dem Schriftsteller Dr. h.c. Reiner Kunze den Franz Josef Strauß-Preis zu verleihen, ein bewusstes Zeichen im 25. Jahr der Deutschen Wiedervereinigung setzen. Kunze hatte zunächst unter dem DDR-Regime gelebt und gearbeitet, war dann aber 1977 nach massiven Repressalien durch die Regierung mit 43 Jahren in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt. Er gilt als DDR-Dissident mit einer der umfangreichsten Stasi-Akten.
Der Stiftungsvorstand hat die Entscheidung für den Preisträger Reiner Kunze einstimmig getroffen und ehrt mit dem Franz Josef Strauß-Preis erstmals eine Persönlichkeit, die keine politische Karriere aufzuweisen hat. Der Preis wird seit 1996 für „hervorragende Leistungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur“ verliehen an Persönlichkeiten, die sich für Frieden und Freiheit sowie Recht und Demokratie eingesetzt haben.
Die Laudatio auf den mit 10.000 Euro dotierten Preis wird der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel halten. Festredner ist der CSU-Vorsitzende und Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Die Preisverleihung wird im Frühjahr 2015 in der Münchner Residenz stattfinden.
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