Jene Buchhändler, die ihr Sortiment mit Spielwaren ergänzen, um die in vielen Städten bestehende Fachhandelslücke zu schließen, treffen im Jahresendspurt auf einen intensiveren Wettbewerb. Warenhäuser räumen Spielwaren mehr Platz ein und dekorieren ihre Fenster entsprechend offensiv. Seit dem 22. November forciert auch der Lebensmitteldiscounter Lidl das Saisongeschäft mit Spielwaren. Die Lidl-Kette unterhält allein in Deutschland ca. 3300 Filialen.
Rechtzeitig vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts (rund die Hälfte des Jahresumsatzes wird auf dem Spielzeugmarkt im 4. Quartal eingenommen) steigt der Discounter „in großem Stil“ und mit „spektakulären Marken-Aktionen“ in den Spielwarenmarkt ein, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“. Nach Lidl-Angaben stehen die vier Wochen vor Weihnachten unter dem Motto „Große Geschenkideen für kleine Schlingel“ und bieten Spielwaren für „jedes Alter und jeden Geschmack“. Details:
- Das Sortiment wird sowohl in den Filialen als auch im Online-Shop beworben. Das Unternehmen hat einen Werbefilm drehen und erstmals einen Katalog anfertigen lassen.
- Lidl hatte das Geschäft mit Spielzeug in den vergangenen Jahren über erste kleine Aktionen sukzessive ausgebaut und den Umsatz auf ein für internationale Hersteller interessantes Niveau gebracht: Jetzt sind prominente Marken wie Lego, Simba und Mattel mit von der Partie. Besonders Spielzeugklassiker Lego hatte Supermärkte und Discountnähe in der Vergangenheit eher gemieden.
Soweit Buchhändler sich in ihrem Nonbook-Angebot auf (Gesellschafts-)Spiele fokussieren, dürfte ihnen Lidl nicht besonders in die Quere kommen.
Wie wär’s, der Vorsitzende des Branchenverbandes fordert ganz schnell auch eine ‚Spielpreisbindung‘!!!
Dann wäre doch alles wieder im Lot.