Die positiven Verkaufszahlen von physischen Hörbüchern der vergangenen beiden Jahre (buchreport berichtete) nimmt die „FAZ“ zum Anlass, den Gründen für den Hörbuch-Boom nachzuspüren. Für seinen Beitrag (Ausgabe vom 11.4.) hat „FAZ“-Autor Morten Freidel mit Hörbuchsprechern wie Stefan Kaminski und Verlegern wie Amadeus Gerlach (DAV) über die Hörbuchbranche gesprochen.
Zentrale Erkenntnis: Zwar wurden 2014 so viele Hörbücher wie noch nie gekauft, zugleich hätten aber nie zuvor so wenig Titel so hohe Verkäufe erzielt. Als Beleg dient die Hörbuch-Bestselleriste des KulturSPIEGELS, auf der z.B. mehrere Titel von Marc-Uwe Kling („Kanguru-Chroniken“) seit Monaten dominieren.
Von den 40.000 jährlich erscheinenden Hörbuch-Novitäten erreichten nur 1% CD-Verkaufszahlen jenseits der Marke von 5.000 Stück, wird Gerlach zitiert. Nur 13 Titel verkauften sich jeweils mehr als 50.000 Mal. Den Verlagen mit solchen Bestsellern im Programm ginge es gut, „ansonsten weniger“.
Diese Entwicklung werde vor allem auf dem Lizenzmarkt spürbar, so der Tenor des Beitrags: Nur wenige Lizenzen würden auf dem freien Markt gehandelt, sondern in der Regel per Erstoption von Buchverlagen an Hörbuchverlage weitergegeben, die zum selben Konzern gehörten.
Auch auf die vertrieblichen Herausforderungen des Hörbuchmarktes wird eingegangen, etwa die Dominanz von Amazon-Tochter Audible beim Geschäft mit Hörbuch-Downloads sowie auf den Preiskampf im Hörbuch-Segment.
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