Nach dem Deutschland-Start von „Kindle Unlimited“ im Herbst vergangenen Jahres ist die Auswahl an zugkräftigen Bestsellern und aktuellen Spitzentiteln bei Amazons E-Book-Flatrate noch immer überschaubar. Nun versucht der Online-Marktführer mit der Medien-Ergänzung um Hörbücher dem Abo-Modell neue Schubkraft zu verleihen: Ab sofort haben die Abonnenten Zugriff auf rund 2.100 Hörbücher aus dem Angebot der Amazon-Tochter Audible.
Zwar wirbt Amazon damit, dass auch Bestseller dabei seien wie „Das Mädchen, das den Himmel berührte“, „Psychose“ („Ein Wayward-Pines“-Thriller) oder „Die Seelenfischer“-Tetralogie, aber das Angebot ist nicht nur quantitativ begrenzt im Vergleich zu den insgesamt 150.000 Audible-Titeln. Bei den knapp 2.100 Unlimited-Hörbüchern handelt sich vor allem um Audible-Produktionen oder Eigengewächse den Amazon-Verlagen Amazon Crossing und Amazon Publishing, außerdem zahlreiche gemeinfreie Klassiker und englischsprachige Titel. Von den deutschen Hörbuch-Verlagen ist in erster Linie Lübbe Audio vertreten, der generell offener ist für einen Abo-Vertrieb und Titel etwa auch bei Spotify anbietet. Allerdings tritt Lübbe – auch bei „Kindle Unlimited“ – mit einer sorgfältigen Titel-Auswahl an. Generell gilt: Der Abo-Vertrieb steht eher am Ende der Verwertungskette eines Hörbuchs.
Als Gimmick wirbt Amazon bei der Hörbuch-Erweiterung von „Kindle Unlimited“ mit seinem „Whyspersync for Voice“-Tool, mit dem Nutzer zwischen E-Book und Hörbuch hin und herwechseln bzw. sich ein E-Book wahlweise vorlesen lassen können.
Mit einem kostenlosen Testabo macht Amazon seine Flatrate schmackhaft. „Kindle Unlimited“-Nutzer haben für 9,99 Euro monatlich neben den Hörbüchern Zugriff auf über 900.000 E-Books, davon mehr als 50.000 deutschsprachige Titel. Auch hier dominieren Titel aus den Amazon-Verlagen. Zuletzt gab es Kritik von Autoren an der Amazon E-Book-Flatrate: Selfpublisher beschwerten sich über sinkende Erlöse.
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