- Preisverleihung am 4. Mai im Jüdischen Museum in Wien.
- Christian Schüller hält die Laudatio.
- Jury: „Antonia Rados dokumentiert und kommentiert vor allem, was vor Ort tatsächlich geschieht, ohne den Betroffenen in den Krisen ihre Würde zu nehmen. Sie hat die Gabe, Zusammenhänge zu erkennen und mit Bildern und Worten auch schwierige und komplexe Aspekte, Perspektiven und Hintergründe zu schildern und zu vermitteln.“
Wien, 22. April 2015. Der österreichische Autorin Antonia Rados wird für ihr Gesamtwerk mit dem 40. Donauland-Sachbuchpreis ausgezeichnet, Laudator ist der Journalist Christian Schüller. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Mit Antonia Rados ehrt das Kuratorium das Werk einer international anerkannten Journalistin, die seit mehr als dreißig Jahren von den Konfliktherden der Welt berichtet und ihre Erfahrungen in erfolgreichen Sachbüchern reflektiert und verarbeitet. Das Kuratorium Stiftungsfonds erklärt: “Antonia Rados ist eine der wenigen Frauen unter den Kriegsreportern. Ihre Reportagen entstehen oft unter lebensgefährlichen Bedingungen. Für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten ist sie eine geduldige, nachdenkliche Zuhörerin und ein wirkmächtiges Sprachrohr. Ihre Leser und Leserinnen verdanken dieser mutigen Reporterin vielfältige und gleichzeitig differenzierte Einblicke und Einsichten in ferne Länder und in Konflikte zwischen Völkern, Religionen und Kulturen. Mit Ihrem Gesamtwerk entspricht sie auf das Beste dem Anspruch, den die Verleger Rudolf Kremayr, Wilhelm Scheriau und Reinhard Mohn in den 70er Jahren formuliert haben und der auch heute uneingeschränkte Gültigkeit hat.“
Die promovierte Klagenfurterin Antonia Rados arbeitete von 1978 bis 1991 als ORF-Korrespondentin u. a. in Chile, Südafrika, Somalia und im Iran. Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung, ist sie seit 1995 als Auslandskorrespondentin für die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland in Kriegs- und Krisenregionen unterwegs – seit 2009 als Chefreporterin Ausland. Rados ist international anerkannt und vielfach ausgezeichnet, u. a. als „Frau des Jahres“ in Österreich (1991), mit dem Deutschen Fernsehpreis (1999 und 2003), dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und dem österreichischen Medienpreis ROMY (2003), dem Bayerischen Fernsehpreis (2011), dem Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik und der Goldenen Medien-LÖWIN (2014).
Der Laudator bei der Verleihung Christian Schüller arbeitete seit seinem neunzehnten Lebensjahr als Redakteur und Reporter beim ORF. Zuerst in der Außenpolitik der „ZiB 2“, ab 1981 als Korrespondent in Washington. Danach ging er als freier Korrespondent nach Lateinamerika. 1987 bis 1994 berichtete Christian Schüller aus Moskau, 1992 – 1995 war er dort Büroleiter. 1995 baute er gemeinsam mit Peter Resetarits die Reportage-Reihe „Am Schauplatz“ auf, die er auch leitete. Seit 2011 ist Christian Schüller Chef des ORF-Büros in Istanbul und berichtet aus der Türkei, der Schwarzmeerregion und dem Iran.
Donauland Sachbuchpreis: 1975 wurde von den Verlegern Rudolf Kremayr, Wilhelm Scheriau und Reinhard Mohn der Donauland Sachbuchpreis ins Leben gerufen. Sie wollten laut Satzung des Stiftungs-Fonds „Sachbücher fördern, die in hervorragender Weise dazu dienen, Information und Bildung an breite Leserschichten zu vermitteln.“ In den 39 Jahren wurden u.a. ausgezeichnet: Konrad Lorenz, Hilde Spiel, Hugo Portisch, Bruno Kreisky, Claudio Magris, Paul Watzlawick, Paul Lendvai, Karl-Markus Gauß, Ruth Klüger, Robert Menasse und Christoph Ransmayr.
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