Die „Frankfurter Rundschau“ (Ausgabe vom 21.4.) wundert sich über den Auftritt von Rüdiger Grube, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB).
Angesichts der aktuellen Streiks bei der Bahn hatte der VDBB-Vorsitzende Götz Grauert noch einmal auf die erheblichen Verdienstausfälle im Bahnhofsbuchhandel hingewiesen: Sinkende Zahlen bei den Bahnfahrern bedeuteten sinkende Umsätze für die Händler, das Umsatzminus pro Streiktag liegt laut Grauert bei bis zu 40%.
„Grube sprudelte Zahlen und entwarf ein rosiges Zukunftsbild der Bahn, die Hunderte von neuen Zügen, zig neue Bahnhöfe und Millionen mehr Bahnfahrer generieren werde“, berichtet „FR“-Redakteur Arno Widmann. „Man hörte ihm gerne zu. Als er fertig war, hatte er auf keine von Grauerts Fragen geantwortet – schon gar nicht zum Streik! –, sondern nur erklärt: Wenn es der Bahn gut geht, geht es auch den Bahnhofsbuchhandlungen gut.“
Wenn Grube auch in den Tarifverhandlungen ähnlich im Allgemeinen schwelge, wäre es verwunderlich, dass seinen Kontrahenten jetzt erst der Kragen platzte, vermutet Widmann.
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