Bis vor Kurzem fiel Dörte Hansen (Foto: Sven Jaax) höchstens regional als Redakteurin des NDR auf, heute kennt die ganze Republik ihren Namen – oder zumindest alle treuen Besucher des Sortimentsbuchhandels. Im Februar ist Hansens Debütroman „Altes Land“ erschienen, eine Geschichte über Flucht und Vertreibung, Heimat und Familie, das Landleben in Norddeutschland und die Irrwege des modernen Großstadtlebens.
Die 50-Jährige, die ihre Festanstellung fürs Schreiben des Romans an den Nagel hängte, scheint einen Nerv getroffen zu haben: Über 150.000-mal hat der Knaus Verlag „Altes Land“ bereits verkauft. Das Buch stieg im Frühjahr auf Rang 17 der SPIEGEL-Bestsellerliste für gebundene Romane ein. Seit 20 Wochen rangiert es in den Top 10, davon sieben Wochen auf Platz 1. Nachdem Hansen in der vergangenen Woche von Kiera Cass („Selection – Die Kronprinzessin“, Fischer Sauerländer) und Harper Lee („Gehe hin, stelle einen Wächter“, DVA) überholt wurde, behauptet sie sich jetzt wieder auf Platz 1.
Thema und Handlung ihres Debüts entsprangen dem Wunsch, ein authentisches Bild vom Landleben zu vermitteln, jenseits der klischeebeladenen Vorstellungen der Stadtmenschen. Diese Ambition wiederum erwuchs aus Hansens eigenen Erfahrungen: Die promovierte Linguistin wuchs in einem kleinen Dorf bei Husum in Schleswig-Holstein auf, spricht am liebsten Plattdeutsch und ist vor zehn Jahren vom Hamburger Szene-Viertel ?Ottensen ins Alte Land gezogen.
Medienberichten zufolge arbeitet Hansen bereits an ihrem zweiten Buch, das in Nordfriesland spielen soll.
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