Das Gesamtwerk des großen Lyrikers wurde in mehr als 60 Sprachen übersetzt und umfasst zwölf Gedichtbände. Den Literatur-Nobelpreis 2011 erhielt er laut der Schwedischen Akademie, weil er „uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue Wege zum Wirklichen weist“.
Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete Tranströmer zunächst als Anstaltspsychologe für jugendliche Strafgefangene, später als Berufsberater in Arbeitsämtern. Seinen Beruf als Psychologe übte der Journalistensohn Tranströmer bis zu seinem Schlaganfall 1990 aus.
Tomas Tranströmer setzte in seiner Lyrik auf Intensität und eine höchstmögliche Verdichtung von Sprachbildern, die mit sehr wenigen Worten auskommt. Wirken wollte er allein durch die Vielfalt der Assoziationen. Literaturgeschichtlich steht Tranströmer in der Tradition der „Poésie pure“ des französischen Dichters Paul Valérys. Einer literarischen Schule ist er nicht zuzuordnen.
Tranströmers Sprachkraft und Bildmächtigkeit machten ihn zum meistübersetzten skandinavischen Dichter in der englischsprachigen Welt des 20. Jahrhunderts, urteilte die „Encyclopædia Britannica“. Auf Deutsch sind sämtliche Gedichte Tranströmers in Übersetzungen von Hanns Grössel erschienen (Carl Hanser Verlag). 1965 übertrug Nelly Sachs, selbst im Folgejahr Nobelpreisträgerin geworden, eine Auswahl seiner Gedichte ins Deutsche.
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