Das Rätselraten über einen Einzug von Thalia in das Neu-Ulmer ECE-Center Glacis-Galerie hat ein Ende: Das Unternehmen habe kurzfristig die Möglichkeit bekommen, eine neue Ladenfläche in dem Einkaufscenter zu beziehen. Die Neueröffnung ist im Sommer 2015, erst dann sollen nähere Details bekannt gegeben werden.
Ebenfalls im Sommer, Ende Juni, wird Thalia im buchhändlerisch besser erschlossenen Ulm auf der anderen Seite der Donau die 1560 qm große ehemalige Gondrom-Buchhandlung schließen. Mit der Neueröffnung in der Glacis-Galerie wird Thalia damit zwar weiterhin mit zwei Standorten in dem Doppelzentrum vertreten sein (eine weitere 613-qm-Filiale ist in Ulm an der Blaubeurer Straße), dann aber auf kleinerer Fläche: Die Neueröffnung im ECE-Center wird rund 370 qm groß sein mit 10 Mitarbeitern. Die 30 von der Schließung betroffenen Mitarbeiter der ehemaligen Gondrom-Buchhandlung können sich nach Unternehmensangaben für diese Stellen bewerben.
Die Glacis-Galerie hatte Mitte März eröffnet, die vorgesehene Buchhandlung war durch die Schriftzüge „Lust auf Lesen!“ und „Bücher von A–Z“ an der Fassade deutlich lokalisierbar. Der für die Vermietung zuständige Immobiliendienstleister SQM Property Consulting gab im Vorfeld Thalia als Mieter bekannt, aber das Unternehmen wollte einen Einzug zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigen.
Andere Buchfilialisten hatten sich die Fläche ebenfalls angeschaut. Den Osiander-Geschäftsleiter Christian Riethmüller etwa hatten aber „weder das Center noch der Standort noch die Mietbedingungen“ überzeugt.
Man kann jetzt für Thalia hoffen, dass sich die ab Sommer zu eröffnende Filiale in Neu-Ulm dann auch längerfristig lohnen und von den Lesern/innen angenommen wird.
Die Rückbesinnung von den großen Filialisten, wie Thalia, Hugendubel u. a. hängt auch mit einem veränderten Kaufverhalten der Kunden in den Buchhandlungen ab und zudem sind die Mieten in den Innenstädten, also an den zentral gelegenen Plätzen, sehr hoch.
Und andere Gründe, die jetzt der Außenstehende eben nicht so kennt, kommen noch dazu.
Insgesamt gesehen hat sich die Buchbranche in den letzten zwei oder drei Jahren sehr schnell verändert und wenn man sich als Buchhandlumg den Gegebenheiten nicht anpasst (oder selber nicht will), dann wird die eigene Situation als stationäre Buchhandlung schwieriger.
Trotzdem braucht es im Buchhandel immer wieder neue kreative ideen, um sozusagen im Marktgeschehen am Ball zu bleiben.
Es braucht also noch lange nicht Methoden in der Art nach einem schnellen Ruck-Zuck, sondern es sollte alles noch in einem sogenannten gangbaren Rahmen ablaufen.
Negative Beispiele möchte ich da jetzt nicht nennen.
Und trotz allem Wandel sollte man auch vom Börsenverein und seinen Landesverbänden darauf achten, dass die Preisbindung für Bücher eingehalten wird.
H. Kraft