Über den Kunstmarkt wird gerne gesagt, dass sich die Werke Toter besser verkauften. Dass diese Beobachtung auch auf den Literaturbetrieb zutrifft, zeigt der Blick auf die aktuellen SPIEGEL-Bestsellerlisten. Hier ist gleich mehrfach dokumentiert, dass sich der Tod eines Autors positiv auf die Buchnachfrage auswirkt.
Der italienische Intellektuelle Umberto Eco ist vor knapp zwei Wochen mit 84 Jahren gestorben. Sein Kriminalroman „Nullnummer“ (Hanser) ist seit dieser Woche wieder auf der Bestsellerliste Hardcover Belletristik vertreten und verpasst mit Rang 11 nur knapp die Top 10. Der Titel kletterte nach seinem Erscheinen im vergangenen Herbst bis auf Platz 7, bevor er dann Anfang Januar aus dem Ranking flog.
Auch die am gleichen Tag verstorbene US-Amerikanerin Harper Lee (89) ist mit ihren beiden Titeln wieder im Ranking Hardcover Belletristik gelistet:
Die Rowohlt-Neuausgabe ihres Klassikers „Wer die Nachtigall stört“ (2015) war schon vergangene Woche wieder eingestiegen und hat sich nun nochmals von Platz 35 auf Platz 12 verbessert.
Ihr im Sommer 2015 erstmals veröffentlichter Erstling „Gehe hin, stelle einen Wächter“ (DVA) belegt Rang 25. Zum Jahreswechsel hatte das Interesse an dem Roman deutlich nachgelassen, nun zählt er wieder zu den meistverkauften Titeln.
Auch die Nachricht vom Tode Roger Willemsens hat zu einer starken Nachfrage seines Werks geführt. Die beeindruckende Bestseller-Bilanz: Mit 10 Sachbüchern in den Listen vertreten, mit der Taschenbuchausgabe von „Das Hohe Haus“ (Fischer) sogar in der 3. Woche auf Rang 1.
Kommentar hinterlassen zu "Ein Tusch zum Schluss"