Der private Konsum in Deutschland wächst so stark wie zuletzt im Jahr 2000, messen die Destatis-Bundestatistiker aktuell eine besonders lebhafte Binnenkonjunktur, befördert durch einen entspannten Arbeitsmarkt und niedrige Zinsen. Die amtlich attestierte Kauflaune fokussiert sich allerdings stark auf Reisen, Gastronomie und Aufwertung des Heims durch Einrichtungsgegenstände und Geräte.
Bücher und verwandte Medien gehören dagegen nicht zu den Gewinnern. Im Buchhandel geht es vorerst darum, nach der Flächenbereinigung das Niveau zu halten. Immerhin hat sich aktuell die Nachfrage spürbar belebt, sodass die Branchenfeste Leipziger Buchmesse und Lit.Cologne stimmungshebenden Rückenwind vom Point of Sale erfahren.
Dazu gehört, dass die wichtigen, zuletzt schwächelnden Warengruppen Ratgeber und Belletristik wieder Tritt fassen. Bei den Romanen gibt es zumindest zahlreiche frische Impulse:
- Mehr als 80% der aktuellen SPIEGEL-Hardcover- und Paperback-Bestseller sind neue Ware aus 2016, beim Taschenbuch immerhin noch 60%.
- Allein in dieser Woche haben sich 24 Roman-Novitäten neu auf den Belletristik-Bestsellerlisten platziert.
- Eine Besonderheit dieses Frühjahrs ist die starke Präsenz deutschsprachiger Autoren.
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,Der private Konsum wächst in Deutschland` –
Es ist aber auch anzumerken, dass er nicht bei allen
Bevölkerungsgruppen wächst.
Auch Einzelpersonen werden sicher schon durch ihr Einkommen
gewisse Grenzen gesetzt.
Aber durch seine Bandbreite, die auch in etwa auch in den
Buchpreisen zu sehen ist, zeigt sich der Buchhandel flexibel, d. h.,
dass es ohne weiteres auch Bücher gibt, die für jeden Leser/in
im Preisgefüge erschwinglich sind.
Zu denen ist hier an das weite des Spektrum des Modernen
Antiquariat, wo doch gute Autoren und Titel vorhanden sind,
die vom Preis geradezu den Buchkäufer überraschen.
Anzuführen sind auch die im Text genannten Paperback-
Bestseller, die immerhin in den Buchhandlungen gefragt sind.
Wichtig und von Bedeutung ist ja auch, was die Buchhandlungen
jetzt durch die Leipziger Buchmesse schon im Vorfeld und in den
Wochen danach ihren Kunden die Novitäten zeigen und auch
in Kundengesprächen auf deren Inhalte eingehen.
Und deshalb sollten Buchhändler/innen nicht nur bei den
Frühjahrsneuerscheinungen nicht nur die Klappentexte der
Bücher lesen, sondern sich auch etwas in manche jetzt von
den Verlagen edierten Bücher etwas in diese hineinlesen.
So ergeben praktisch in einem übertragenen Sinn die
Buchhandlungen so in ihrer Art zum Frühjahr in kleine Buch-
messen und die Leser/innen freuen sich über doch so manche
Überraschung bei den neu auf dem Buchmarkt erschienenen
Bücher.
Und dafür benötigt jeder Buchhändler/in bei der Auswahl dieser
Bücher im übertragenen Sinn ein gutes Gespür in der Frage:
,Was passt von den Novitäten jetzt zum Frühjahr in meine
Buchhandlung`?
Und dies ist doch der Reiz von allem Neuen: Wie präsentiere
ich diese Bücher im Schaufenster und wie gestalte ich dazu
die Dekoration? – Da kommt es auf ein tolles ,Outfit` an, damit
die Leser/innen sehen: ,In dieser Buchhandlung ist wieder etwas
los` .
Und deshalb gibt es doch auch für unterschiedliche Gruppen
in der Bevölkerung Bücher , die im Buchpreis noch weitgehend
eine vernünftige Ausrichtung und Basis haben.
Nur sollte man dazu eben einen größeren Rahmen sehen.
Und dies auch von der Sehweise der Marketing-Abteilung der
Buchverlage im Blickfeld haben.
Ein Buchpreis in seiner endgültigen Höhe hängt ja auch von
verschiedenen Kriterien ab.
Eine Belebung im Buchhandel ist jetzt zu Beginn des Frühjahrs
lamgsam zu erkennen.
Die Überschrift ,Konjunktur-Zipfel` ist in dem Sinne richtig, weil
ein ,Zipfel` doch fast immer am Ende des Ganzen steht.
Und auch ,Konjunktur-Zipfel` benötigen einen langen Atem, um
überhaupt als ,Konjunktur` aufgefasst zu werden.
Der Begriff ,Konjunktur-Zipfel` sollte aber dennoch nicht falsch
aufgefasst werden.
Er ist ein Signal mit einer Wirkung nach etwas nach vorn und
kann somit auch Mut und Zuversicht zu Büchern wecken.
Vor allem in dieser jetzt so großen Medienlandschaft muss das
Buch sich besonders behaupten können.
Und dazu sind gute Teams in den Verlagen und letztendlich
auch in den Buchhandlungen niur von Vorteil.
Aus einer guten Zusammenarbeit mit den Kollegen/innen er-
öffnen sich Möglichkeiten, dass den Büchern wieder ein
Platz zukommen wird, wo Leser/innen auch aus diesem Wissen
und den Erkenntnissen erneut zum Buch finden werden.
Bücher werden dann nach ihren Inhalten, z. B. der Technik oder in
der Medizin zu Begleitern vieler Studenten/innen.
Und Bücher nehmen deshalb auch in ihrer Vielzahl noch einen
notwendigen Platz zur Weitergabe von Wissen, z. B. in der
Forschung ein. Deshalb gehören Bücher auch mitten in die
anderen Medien hinein, denn dort haben sie einen Platz, der
ihnen zusteht.
Medien kann man deshalb nur in einem gemeinsamen
Zusammenwirken erfahren, wo die Bücher ihren Teil dazu
beitragen.
H. Kraft