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Bewährte Rezeptur

Seit dem weltweiten Erfolg seines vierten Romans „Garp und wie er die Welt sah“ (1979) wird nahezu jedes Buch, das der Amerikaner John Irving (Foto: Elke Wetzig/CC-BY-SA) schreibt, zum Bestseller. Zuletzt kletterte im Herbst 2012 „In einer Person“ bis auf Rang 6 der SPIEGEL-Liste, die Taschenbuch-Ausgabe erreichte Ende 2013 Platz 20.
Dreieinhalb Jahre nach der Geschichte des Bisexuellen William Abbot, der im Vermont der 50er-Jahre nach der eigenen Identität sucht und später im New York der 80er-Jahre mit dem Aids-Tod mehrerer Freunde konfrontiert wird, veröffentlicht Irving die ebenso dramatische Geschichte des mexikanischen Müllkippenkindes und späteren Erfolgsschriftstellers Juan Diego Guerrero, der sich mit seiner hellsichtigen Schwester Lupe aus ärmlichen Verhältnissen zu retten versucht.
Wie alle Romane des 74-Jährigen liegt auch sein 14. Werk „Straße der Wunder“ (784 S., 26 Euro) bei Diogenes vor. In der zweiten Woche nach Erscheinen springt der Titel von Platz 38 auf Platz 3 des Bestseller-Rankings. Das englischsprachige Original „Avenue of Mysteries“ (Simon & Schuster) stieg in Irvings Heimatland USA im November 2015 auf Rang 8 ein. 
Erneut greift Irving Motive auf, die bereits in einigen seiner vorangegangenen Bücher vorkamen: Vermisste Eltern, absurde Unfälle, Schriftstellerei, Transsexualität, Religion, Krankheit. In einem aktuellen „Welt“-Interview erklärt er dazu: „Ich bin mir bewusst, dass Themen, die ich gern wiederhole, jenen gefallen werden, die sie schon früher mochten. Und wer das schon früher nicht mochte – den treibe ich jetzt zur Weißglut.“

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