In seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 16/2016) befragt der SPIEGEL den Leiter des Münchener Instituts für Zeitgeschichte (IfZ), Andreas Wirsching, zum Erfolg der wissenschaftlichen Edition von Adolf Hitlers „Mein Kampf“, das in der vergangenen Woche erstmals auf Platz 1 der Bestsellerliste Hardcover-Sachbücher geklettert ist.
Der aktuelle Nachfrageschub – mittlerweile wurden mehr als 47.000 Exemplare verkauft – habe ihn überrascht, berichtet Wirsching, der ursprünglich eine Auflage von 4000 Stück eingeplant hatte. Dem Hinweis des Interviewers, man hätte doch weniger Exemplare ausliefern und die Bestsellerplatzierung verhindern können, entgegnet Wirsching, das IfZ habe mit seiner Ausgabe nicht angestrebt, auf die Bestsellerliste zu kommen. „Andererseits wäre es aber auch völlig absurd gewesen, die Auflage kleinhalten zu wollen. Es ist doch gut, dass sich so viele Leute damit auseinandersetzen wollen.“
Zur Frage, ob dies – so der SPIEGEL – „eher Oberstudienräte oder alte Nazis“ seien, bemerkt Wirsching, dass vor allem historisch Interessierte die wissenschaftlich kommentierte Ausgabe kaufen: „Für Neonazis bringt das Buch schlicht keinen Spaß.“
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