Im Juli 2015 hatte der Münchner Buchhandel erstmals eine konzertierte Aktionswoche durchgeführt. Mit Unterstützung des Kulturreferats hat der Börsenvereins-Landesverband Bayern acht Tage lang mit einer „bookuck“ benannten Kampagne die Branche sichtbarer gemacht. Auffälligstes Merkmal waren flotte Sprüche auf orangefarbenen Postern, die bei rund 50 Buchhandlungen zum Einsatz kamen. Beispiele: „Alle Welt redet über große Gefühle. Wir verkaufen sie.“ Und: „Hinter dieser Scheibe liegen mehr als 1000 Leichen.“
Neben der Sichtbarkeit des ausdünnenden Buchhandelsnetzes sollten zwei weitere Informationen vermittelt werden: Die schnelle Lieferfähigkeit bei Bestellungen und dass Bücher überall dasselbe kosten.
„Wir konnten Bewusstsein für den Buchhandel schaffen“, heißt es freudig aus München. Außergewöhnlich sei die positive Resonanz der Presse gewesen, die große Sympathien für die Branche entwickelte. Auch habe sich die Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt stärker vernetzen können. Zudem hält sich die Hoffnung, dass die Kunden wieder stärker im stationären Handel kaufen.
Weil der Landesverband eine positive Bilanz ziehen konnte, geht es dieses Jahr in die zweite Runde. Details:
- Am Grundkonzept ändert sich nichts, allerdings wurden neue Sprüche gesucht. Beispiele: „Ein Buchladen ist mehr als die Summe seiner Bücher.“ Und: „Sie wissen nicht, was Sie wollen? Das können wir ändern.“
- 54 Buchhandlungen nehmen teil, erstmals dabei ist u.a. Rupprecht.
- Höhepunkt ist der „Tag der Münchner Buchhandlungen“ am 11. Juni mit Lesungen, Musik und Spielen.
Der Veranstaltungszeitraum (3.–11. Juni) wurde um rund einen Monat vorverlegt. Grund: Das heiße Sommerwetter im vergangenen Juli.
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