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Wunsch nach einer Warengruppe

Spirituelle Romane liegen im Trend und erreichen auch Leser jenseits der esoterischen Kernzielgruppe. Allegria-Programmleiterin Karin Stuhldreier (Foto: Michaela Philipzen) sieht beim Ausbau des Segments jedoch ein paar Hürden.

Wächst das Interesse an narrativer Lebenshilfe und Spiritualität?
Es gibt überall, beispielsweise auch im Kino, einen Trend zu sinnstiftenden Inhalten. Für entsprechende Literatur ist die Ausgangslage daher eigentlich sehr gut.

Nur eigentlich?
Es erscheinen immer mal wieder vereinzelt Titel in unterschiedlichen Verlagen. Es gibt jedoch für spirituelle Romane keine eigene Warengruppe; die Platzierung des Titels im Handel gestaltet sich daher als Herausforderung.

Wie massentauglich sind spirituelle Romane?
Wenn sich ein Buch erfolgreich durchsetzt, schaut man erstaunt auf die hohen Verkaufszahlen. Einige Titel avancieren zu wahren Bestsellern, beispielsweise „Die Hütte“, „Der Alchimist“ oder „Der träumende Delphin“. Plötzlich wird aus der Spiritualitäts-Nische heraus eine enorm breite Zielgruppe erreicht.

Wie explizit muss die jeweilige Botschaft sein?
In spirituellen Romanen geht es um Inspiration und einen Erweckungsmoment. Die Botschaft spielt eine zentrale Rolle.

Was heißt das für die konkrete Arbeit?
Ich suche gezielt nach Geschichten, die etwas Sinnstiftendes, Transformatives enthalten und zugleich Leser jenseits der spirituellen Kernzielgruppe ansprechen. Abgesehen davon, dass sich die narrative Form gut für die Vermittlung spiritueller Gedanken eignet, haben wir zwei Motive, auf diesen Buchtyp zu setzen. Erstens fehlen im Segment der Spiritualität neue Ansätze und Trends, hier gibt es Platz für Neues. Zweitens passt Allegria mit inspirierenden Romanen und erzählenden Sachbüchern wie „H wie Habicht“ gut zum Ullstein-Gesamtportfolio.

Karin Stuhldreier wechselte 2013 von Random House zu Ullstein und ist seither Programmleiterin des Body/Mind/Spirit-Imprints Allegria. Aktuell baut sie neben dem Kernbereich Spiritualität als zweiten Programmbereich „Bewusstes Leben“ mit sinnstiftenden Sachbüchern und Romanen auf.

In Romanen lässt sich Spirituelles ohne Ratgeb-Attitüde verpacken. Mit narrativer Lebenshilfe lassen sich auch klassische Vielleser erreichen. Einen Beitrag über das Segment finden Sie im aktuellen buchreport.magazin Juli/August, hier zu bestellen.

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