E-Book-Distribution und -Marketing sind zum Massengeschäft geworden. Ungefähr 15 bis 20 Dienstleister bieten Verlagen und Selfpublishern ihre Dienste zur shopübergreifenden Verteilung und Promotion an. Einige haben ihr Geschäftsmodell überarbeitet – das Geld scheint aus dem Markt heraus zu sein. Im Bemühen um Differenzierung stellte Distributor Libreka sein Gebührenmodell radikal um und bietet eine Flatrate an.
Selfpublishing-Dienstleister Michael Böll (Geschäftsführer StoryLorry) hat Erfahrung mit Service-Flatrates und untersucht, wer vom Festpreismodell bei der E-Book-Dienstleistung profitiert. Er urteilt, für einen Distributor sei ein Festpreismodell ohne Umsatzbeteiligung ein Wagnis, noch mehr, wenn der Festpreis wie bei Libreka nur 1 Euro betrage: „Hier kann nur Geld verdient werden, wenn die eingesandten Bücher keine Arbeit machen und die Dienstleistung sozusagen automatisiert funktioniert.“ Können Verlag oder Autor kein fertig formatiertes und konvertiertes ePub bereitstellen, müssen folglich weitere Kosten für Dienstleistungen eingeplant werden.
Böll glaubt, dass die Pauschalgebühr bei Libreka funktionieren kann, weil dort nur Verlage als Kunden zugelassen sind – und diese in der Lage sein sollten, ein fertiges ePub oder PDF zu liefern, welches problemlos in die Shops eingestellt werden kann. Hier könne sich das Geschäft im Idealfall lohnen. „Ganz anders sieht es bei anderen Anbietern aus, die keine großen Partner im Hintergrund haben und die schon länger als Libreka einen fairen, offenen und transparenten Service anbieten. Hier kann mit einem Betrag von 12 Euro pro Buch und Jahr nicht kostendeckend gearbeitet werden“, stellt Böll klar.
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