Immer wieder macht Amazon durch seine ambitionierten Drohnen-Pläne von sich reden. Parallel begibt sich der Online-Händler mit eigenen Flugzeugen in die Luft. Das erste „Amazon One“-Flugzeug (Foto: Business Wire) wurde jetzt in den USA vorgestellt. „Süddeutsche“-Autor Jürgen Schmieder hat sich derweil im Amazon Bookstore in Seattle umgesehen.
Das Frachtflugzeug mit der Kennung N1997A soll das erste einer Flotte von insgesamt 40 Flugzeugen sein, die zunächst die USA bedienen. Das Flugzeug hat der Online-Händler geleast, betrieben wird es von der Fluggesellschaft Atlas Air, die auch für DHL einige Flugzeuge im Einsatz hat. Auch ATSG soll für Amazon Flugzeuge betreiben. Für Amazon bedeutet dies einen weiteren Schritt, um sich unabhängiger von klassischen Fracht- und Logistikdienstleistern zu machen.
Am Boden fällt Amazon seit November 2015 durch eigene stationäre Geschäfte auf. „Süddeutsche“-Autor Jürgen Schmieder hat den Amazon-Buchladen in Seattle besucht und schildert das Konzept in einem Artikel.
Engagiertes Personal, ungewöhnliche Buch-Kategorien und frontale Cover-Präsentation sind nur einige Eckpunkte des Konzepts. Auf einer Verkaufsfläche von 700 qm finden nur etwa 6000 Titel Platz, doch auch das ist durchdacht: Der „unübersehbare Literatur-Kosmos“ würde für die Leser so auf wenige Spitzentitel reduziert. Wirtschaftlich wird sich das stationäre Geschäft für den Händler womöglich nicht rechnen, schätzt Schmieder ein. Vielmehr betreibt der Händler damit Marktforschung und Kundenbindung. Laut Gerüchten soll das nächste Geschäft in New York eröffnen.
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