Käse, Tulpen und Frikandel – wenn es um die Niederlande geht, denkt nicht jeder gleich an Bücher. Dass das Land allerdings eine lebendige literarische Szene zu bieten hat, will der diesjährige Ehrengast der Frankfurter Buchmesse direkt vor Ort beweisen.
Bregje Hofstede (Beck), Thomas Heerma van Voss (Schöffling), Joost de Vries (Heyne) oder Wytske Versteeg (Wagenbach) sind nur einige Namen einer jungen Autorengeneration, die den Sprung über die Grenze geschafft haben. Jedes Jahr kurbelt der Ehrengastauftritt das Lizenzkarussell an. Rund 250 niederländische Titel erscheinen dieses Jahr auf dem deutschen Markt.
Darunter befinden sich auch angestammte Autoren wie Geert Mak (Siedler), der in Amsterdam auf den Spuren von Jan Six durch die Hauptstadt führte (Foto: buchreport/HS). Auch Herman Koch (Kiepenheuer & Witsch), Adriaan van Dis (Droemer Knaur), Connie Palmen (Diogenes), Margriet de Moor (Hanser) und Leon de Winter (Diogenes) legen neue Titel vor. Alle eint ein ungebrochener Optimismus wenn es um die Zukunft des Buches geht.
Die Zeit großer Buchhandelsflächen sei allerdings vorbei, konstatiert Maarten Asscher, Direktor von Athenaeum, Hollands größter unabhängiger Buchhandlung. Lucie Vermij, Chefredakteurin des Branchenmagazins „Boekblad“, beobachtet zahlreiche innovative Konzepte und Neueröffnungen, die den niederländischen Buchmarkt dynamisch machten.
Gerade in digitalen Zeiten könne das Buch mit hochwertiger Ausstattung punkten, sagt Autorin Margriet de Moor. Allerdings beklagen sich auch die niederländischen Nachbarn über die Buchpreise: Der Durchschnittspreis von 13 Euro für ein Buch liege nicht besonders hoch, so Maarten Ascher.
Wie es um den Ehrengast-Partner Flandern steht, erkundet buchreport in den kommenden Tagen in Antwerpen, Gent und Brüssel. Ein ausführlicher Marktbericht folgt im bucheport.magazin 10/2016, das am 30. September erscheint (hier zu bestellen).
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